Drogenpolitik

Kabinett beschließt neue Suchtstrategie dpa, 15.02.2012 15:47 Uhr

Berlin - 

Das Bundeskabinett hat eine neue „Nationale Strategie zur Drogen- und Suchtpolitik“ verabschiedet, die einen Aktionsplan von 2003 ersetzt. Der Schwerpunkt der neuen Strategie soll auf der Aufklärung liegen. „Es ist unser Ziel, dass Suchterkrankungen möglichst gar nicht erst entstehen“, sagte die Drogenbeauftragte Mechthild Dyckmans (FDP). „Daher ist es wichtig, besonders Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene frühzeitig mit präventiven Maßnahmen zu erreichen, vor allem in der Schule und in der Ausbildungsstätte.“

Projekte der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) sollen im Zuge der neuen Strategie ausgebaut und Maßnahmen zur Alkoholprävention in Betrieben verstärkt werden. In Gesundheitsberufen soll es künftig mehr Aus- und Fortbildungsangebote zum Nichtrauchen geben. Zudem soll die ärztliche Behandlung zur Tabakentwöhnung schwerkranker Raucher verbessert werden.

Der bisherige Aktionsplan Drogen und Sucht des Bundes aus dem Jahr 2003 sah unter anderem vor, das Rauchen einzudämmen und den Alkoholkonsum pro Kopf zu senken. Laut „Jahrbuch Sucht“ lag dieser 2003 im Bundesschnitt bei 10,2 Litern. Nach den jüngsten Zahlen 2009 ging er seither leicht auf 9,7 Liter zurück. 2003 rauchten in Deutschland 33 Prozent der Männer und 22 Prozent der Frauen. Zuletzt waren es 31 Prozent der Männer und 21 Prozent der Frauen.