Juni: Mehr Rezepte, mehr Rx-Umsatz APOTHEKE ADHOC, 10.08.2021 09:41 Uhr
Das Rx-Geschäft in den Apotheken liegt nach wie vor deutlich über Vorjahr: Im Juni wurden laut Deutschem Apothekerverband (DAV) 5,9 Prozent mehr Rezepte eingelöst als im Juni 2020. Die Ausgaben der Kassen für Medikamente wuchsen um 13,6 Prozent auf 3,77 Milliarden Euro.
Laut DAV ist die Entwicklung maßgeblich auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie zurückzuführen: Im Juni 2020 war die Zahl an Rezepten unterdurchschnittlich, weil mit Ankündigung des ersten Lockdowns zahlreiche Arztbesuche vorgezogen wurden. Anschließend kam es in den Folgemonaten zu deutlichen Rückgängen. Der Juni 2021 spiegelt laut DAV die „Rückkehr zur Normalisierung“ wider. Im Übrigen hatte der Juni einen Arbeitstag mehr als der Juni des Vorjahres.
Für das erste Halbjahr ergibt sich laut DAV insgesamt ein Wachstum der GKV-Arzneimittelausgaben von 9,2 Prozent auf 21,8 Milliarden Euro, während die Zahl der Rezepte um 4,2 Prozent zurückgegangen ist. Je nach Bundesland sieht die Entwicklung unterschiedlich aus:
- Berlin: plus 24,1 Prozent
- Bremen: plus 18,8 Prozent
- Hessen: plus 14,9 Prozent
- Saarland: plus 12,6 Prozent
- Bayern: plus 12,1 Prozent
- Thüringen: plus 10,7 Prozent
- Hamburg: plus 10 Prozent
- Mecklenburg-Vorpommern: plus 9,9 Prozent
- Rheinland-Pfalz: plus 9,7 Prozent
- Sachsen: plus 9,3 Prozent
- Brandenburg: plus 8,3 Prozent
- Niedersachsen: plus 7,9 Prozent
- Schleswig-Holstein: plus 7,6 Prozent
- Baden-Württemberg: plus 7,2 Prozent
- Westfalen-Lippe: plus 6,9 Prozent
- Sachsen-Anhalt: plus 5 Prozent
- Nordrhein: plus 3 Prozent
In den Zahlen sind die Einsparungen durch Rabattverträge nicht enthalten. Die Einsparvolumina werden quartalsweise von den Kassen gemeldet und vom Bundesgesundheitsministerium (BMG) veröffentlicht. Für das erste Quartal 2021 beliefen sich die Einsparungen aus Rabattverträgen gemäß den vorläufigen Rechnungsergebnissen des DAV auf knapp 1,2 Milliarden Euro.
Die GKV-Ausgaben für Impfstoffe verringerten sich im Juni laut DAV um 29,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Von Januar bis Juni liegt der durchschnittliche Rückgang hier bei etwa 9,4 Prozent. Auch hier gibt es große regionale Unterschiede:
- Saarland: minus 25,8 Prozent
- Sachsen: minus 18,9 Prozent
- Sachsen-Anhalt: minus 18,4 Prozent
- Niedersachsen: minus 17,4 Prozent
- Hessen: minus 17,1 Prozent
- Hamburg: minus 16,1 Prozent
- Bayern: minus 15,4 Prozent
- Baden-Württemberg: minus 14 Prozent
- Thüringen: minus 13,7 Prozent
- Bremen: minus 12,3 Prozent
- Brandenburg: minus 9,7 Prozent
- Berlin: minus 8,4 Prozent
- Rheinland-Pfalz: minus 7,8 Prozent
- Mecklenburg-Vorpommern: minus 5,9 Prozent
- Nordrhein: minus 2,9 Prozent
- Westfalen-Lippe: minus 2,9 Prozent
Einziger Ausreiser ist Schleswig-Holstein mit einem Plus von 57,1 Prozent. Zu den Hintergründen hier äußert sich der DAV nicht.