Ärztemangel

Jung-Mediziner wandern aus dpa, 17.11.2008 10:08 Uhr

München - 

Nach Abschluss ihrer Ausbildung wollen 70 Prozent der Medizinstudenten ins Ausland gehen, berichtet das Nachrichtenmagazin „Focus“ unter Berufung auf eine bislang unveröffentlichte Studie der Ruhr-Universität Bochum. Die Abteilung für Allgemeinmedizin habe für ihre Untersuchung 4000 Medizinstudenten in ganz Deutschland nach deren Zukunftsplänen befragt. Die Medizin-Ökonomin Dr. Dorothea Osenberg hatte die Studie geleitet und bezeichnete die Ergebnisse als „erschreckend“. Sie sehe die Patientenversorgung in Deutschland gefährdet.

Die Studierenden nannten als wichtigste Gründe für ihre Abwanderungswünsche die Arbeitszeiten, die Budgetierung der Leistungen sowie die Vergütung. Nur 22 Prozent der Befragten wollen sich als Ärzte niederlassen. Ein fast ebenso hoher Anteil schließt dies aus. Dagegen können sich 38 Prozent eine Patienten ferne Tätigkeit vorstellen. Wenig beliebt ist der Beruf des Hausarztes. Laut Studie wollen nur 17 Prozent der Medizinstudenten diese Richtung einschlagen.