Langfristig will die Politik den Lieferengpässen mit einer Rückholaktion der Arzneimittelproduktion nach Europa begegnen. Doch welche schnelleren Lösungen gibt es für das immer größer werdende Problem der Ausfälle? Mit dieser Frage befassen sich auch die Jungen Liberalen – die Jugendorganisation der FDP. Die Medizinstudentin Monika Biber aus München sammelt Informationen, damit zum Bundesparteitag im April über einen Antrag diskutiert werden kann.
„Wir Junge Liberale beobachten mit großer Sorge die Entwicklung der Arzneimittelknappheit in Deutschland und würden das Thema deshalb gerne programmatisch behandeln“, sagt Biber. Die Julis suchen nach Maßnahmen, um solche Situationen künftig zu verhindern und im Ernstfall zu überbrücken.
Deshalb sucht der Bundesarbeitskreis Gesundheit und Pflege der „JuLis“ den Austausch mit Vertreter:innen der Branche. Biber wurde vom Bundesvorstand mit dieser Aufgabe betraut und informiert sich über die Arzneimittelproduktion, aber auch über die Personalsituation in Apotheken. So weiß sie aus ihrem medizinischen Bereich, dass mit dem Studiengang „Physician Assistant“ bereits ein Bindeglied zwischen Medizinstudium und medizinischen Ausbildungsberufen geschaffen wurde.
Ein Thema aus Apotheken, das bei den Liberalen ebenfalls gut verfängt, ist der Bürokratieabbau. Weniger Dokumentationspflichten, um die Abgabe zu erleichtern, da könnten die Apotheken mit der FDP sicher gemeinsame Sache machen.
Um das Verhältnis der Pharmazeut:innen zur einstigen „Apothekerpartei“ FDP ist es seit der schwarz-gelben Koalition zwischen 2009 und 2013 nicht mehr besonders gut bestellt. Laut Umfragen haben sich viele ehemalige Wähler aus der Offizin von den Liberalen abgewandt. Das aktuell brennende Thema der Lieferengpässe könnte aus Sicht der JuLis zumindest eine Chance sein, wieder mehr ins Gespräch zu kommen.
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