Kuban: Spahn könnte Merkel-Nachfolger werden

JU: Spahn kann Kanzlerkandidat

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Berlin -

Gesundheitsminister Jens Spahn kommt aus Sicht des Chefs der Jungen Union, Tilman Kuban, als Nachfolger von Kanzlerin Angela Merkel in Frage. Auf die Frage, ob Spahn das Format für eine Kanzlerkandidatur habe, sagte Kuban am Dienstag dem Redaktionsnetzwerk Deutschland: „Jens Spahn ist laut Umfragen der beliebteste Politiker in Deutschland. Und er ist der erfolgreichste Bundesminister. Da ist es klar, dass man auch als Nachfolger von Angela Merkel infrage kommt.“

Spahn stehe für den Generationenwechsel und werde in Zukunft eine wesentliche Rolle für Deutschland spielen. „Welche genau das im Bundestagswahlwahlkampf 2021 sein wird, entscheiden CDU und CSU gemeinsam.“ Auf die Frage, ob es denkbar sei, dass die CDU einen anderen CDU-Politiker zum Kanzlerkandidaten macht als den neuen Parteivorsitzenden, antwortete Kuban: „Wir leben in besonderen Zeiten und ich will raus aus alten Denkmustern. Für mich ist klar, dass wir mit dem aussichtsreichsten Kandidaten ins Rennen gehen sollten. Das entscheiden wir Ende März. Dann sehen wir, wer die besten Chancen
hat.“ Es sei „kein ganz unwesentliches Indiz“, wer in Umfragen der beliebteste CDU-Politiker ist.

Die Junge Union hatte sich in einer Mitgliederbefragung für den Kandidaten Friedrich Merz ausgesprochen. „Ich werde ihn am Samstag wählen, auch weil er das überzeugendste und modernste Programm hat“, sagte Kuban. Auf dem Online-Parteitag am 15. und 16. Januar bewerben sich neben Merz auch NRW-Ministerpräsident Armin Laschet und der Außenpolitiker Norbert Röttgen um die Nachfolge von Annegret Kramp-Karrenbauer. Es wird mit einer Stichwahl und einem knappen Ausgang gerechnet.

Laschet bekräftigte seine Ambitionen auf eine Kanzlerkandidatur. „Ich glaube nicht, dass viele Delegierte gerne einen Vorsitzenden hätten, der nicht auch für die CDU den Anspruch hat, den Kanzler zu stellen“, sagte er der Neuen Osnabrücker Zeitung. Er fügte an: „Ein Ministerpräsident, der ein 18-Millionen-Land erfolgreich regiert, kann auch Bundeskanzler.“ Gleichzeitig warb er dafür, diese Frage „zum richtigen Zeitpunkt mit CSU-Chef Markus Söder offen zu besprechen“. Die Frage einer Kanzlerkandidatur seines Team-Kollegen Spahn stelle sich nicht.

Die Bild-Zeitung und das Nachrichtenmagazin Spiegel hatten vergangene Woche berichtet, Spahn, der im Falle von Laschets Wahl zum Vorsitzenden Parteivize werden soll, habe seine Chancen auf eine eigene Kanzlerkandidatur sondiert. Demnach habe er mehreren Parteikollegen gegenüber klargemacht, dass er selbst dann über eine Kanzlerkandidatur nachdenke, wenn Laschet die Wahl zum Parteichef gewinnt. „Jens Spahn denkt sehr offen darüber nach, zu kandidieren, und sagt das in Gesprächen auch ganz eindeutig“, erklärte ein namentlich nicht genannter CDU-Landesvorsitzender zu Bild. „Jens Spahn hat mir gegenüber klargemacht, dass er für eine Kanzlerkandidatur offen ist, wenn seine Umfragewerte im März wesentlich besser sind als die von Laschet“, so ein ebenfalls anonymer CDU-Landesfraktionschef.

Es sei überhaupt umstritten, wie lange Spahn und Laschet noch ein Team bilden. Wenn der Landesvater es nicht an die CDU-Spitze schaffen sollte, sei die Zusammenarbeit für Spahn dem Bericht zufolge hinfällig. Sollte ein anderer Kandidat die Wahl zum Parteivorsitzenden gewinnen, kämpfe wieder jeder wieder für sich, heiße es in der Führung der Unionsfraktion. Auch am anderen Ende der Parteihierarchie lotet Spahn demnach derzeit seine Chancen aus. Dem Bericht zufolge sprach er auch immer wieder mit CDU-Kreisvorsitzenden, um an der Basis für sich zu werben. Spahn selbst hatte auf Anfrage dementiert, dass er gerade seine Chancen auf eine Kanzler-Kandidatur ausspäht. Er tausche sich lediglich „ständig mit Parteimitgliedern aus“, ließ er erklären.

Gegenüber der Welt am Sonntag hatte Spahn die Gerüchte dementiert. Er antwortete auf die Frage, ob er als Kanzlerkandidat antrete: „Nein, ich trete als stellvertretender Vorsitzender der CDU an.“ Vor dem CDU-Parteitag spreche er mit vielen in der CDU. Dabei werbe er für Armin Laschet als Parteichef und ihn als Team. „Und natürlich kommen dabei auch mal Themen zur Sprache, die in der Partei und der Öffentlichkeit diskutiert werden. Die Frage, wer die Union in die nächste Wahl führt, gehört dazu. Aufgeworfen habe ich diese Diskussion nicht. Das wird eine Entscheidung, die CDU und CSU gemeinsam besprechen. Den Parteivorsitzenden kommt dabei die führende Rolle zu“, betonte Spahn.

 

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