Armin Laschet vor dem Aus

JU-Chef Kuban: Merz, Linnemann oder doch Spahn?

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Berlin -

Der Vorsitzende der Jungen Union, Tilman Kuban, fordert nach dem schlechten Abschneiden bei der Bundestagswahl mehr Demut. Den Auftrag zur Regierungsbildung sieht er bei der SPD, die Union könne als Zweitplatzierte zum Zug kommen, wenn die Ampel-Koalition nicht zustande kommt. Als mögliche Nachfolger Laschet nannte Kuban im ZDF unter anderem Friedrich Merz und Jens Spahn.

„Ich glaube, dass wir eine tolle zweite Reihe haben, wo viele interessante Köpfe dabei sind. Wichtig ist aus meiner Sicht, dass wir auch nochmal für uns klarmachen: Wir haben 2017 viele Stammwähler verloren bei der Bundestagswahl, wir haben 2021 viele Merkel-Wähler“, sagte Kuban. Auch wenn es richtig sei, dass man Laschet jetzt ein Mandat für Sondierungen gegeben habe, scheint auch Kuban nicht mehr daran zu glauben, dass es mit dem aktuellen Parteivorsitzenden in die Zukunft geht.

Es brauche jetzt weder einen Recht- noch einen Linksrutsch der Partei, sondern CDU pur. „Und dieses CDU pur ist etwas, das am Ende sowohl Friedrich Merz, als auch Carsten Linnemann, über eben Jens Spahn oder Michael Kretschmar bis hin zu Daniel Günther und Serap Güler die ganze Breite der Partei ausmacht.“ Die müssten sich jetzt zusammenraufen und die unterschiedlichen Charaktere der Partei zusammenbringen. „Nur dann wird es auch eine Zukunft der Volkspartei CDU geben.“

Die CDU muss sich laut Kuban auf ihre Kernforderungen konzentrieren: Festhalten an der schwarzen Null, keine Steuererhöhungen, Abschiebung von Straftätern. Gerade bei Erstwähler:innen hat die Union mit rund 10 Prozent extrem schlecht abgeschnitten hat, Kuban zufolge war die Union bei deren Themen wie Klimaschutz und Belastung durch Corona-Maßnahmen nicht deutlich genug. Die Junge Union habe sich zwar klar positioniert, sei aber nicht durchgedrungen. „Da hätte die Junge Union vielleicht auch etwas lauter sein müssen.“

Friedrich Merz würde sich laut „Bild-Zeitung“ tatsächlich noch ein drittes Mal um den CDU-Vorsitz bewerben. Einmal hat er gegen Annegret Kramp-Karrenbauer verloren, im Januar beim zweiten Anlauf gegen Armin Laschet. Doch auch wenn er nicht für einen Neustart steht, hat er in der Partei einen gewissen Rückhalt.

Spahn war bei Laschets Wahl zum CDU-Vorsitzenden noch in dessen Team angetreten, geht nun aber auch spürbar auf Distanz zum Parteivorsitzenden. „Dass im Wahlkampf Fehler passiert sind und unser Spitzenkandidat nicht richtig gezogen hat, kann niemand leugnen. Allein das hat viele Prozente gekostet“, so der Gesundheitsminister gegenüber der Welt am Sonntag. Unabhängig vom Ausgang der Sondierungen gehe es jetzt um die Aufstellung für die Zukunft, „einfach so weitermachen ist keine Option“.

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