Der stellvertretende Unionsfraktionschef Johannes Singhammer (CSU) hat angesichts der Skandale bei der Vergabe von Spenderorganen gesetzliche Änderungen gefordert. Der CSU-Gesundheitsexperte verlangte in der Berliner Zeitung, die Zahl der Transplantationszentren per Gesetz zu verringern, Bonuszahlungen an Chirurgen zu verbieten und dem Staat mehr Einfluss bei den Kriterien für die Verteilung von Spenderorganen zu geben.
„Wir brauchen in Deutschland keine 47 Transplantationszentren“, sagte der CSU-Politiker. „Mit weniger Zentren verhindern wir einen in diesem Medizinbereich ungesunden Konkurrenzkampf, der den Betrug offenbar gefördert hat.“ Bonuszahlungen oder ähnliche Leistungsprämien für Transplantationsmediziner sollten gesetzlich untersagt werden. „Wir dürfen nicht zulassen, dass wirtschaftliche Anreize im Vordergrund stehen und damit medizinische Erwägungen in den Hintergrund gedrängt werden.“
In mehreren Transplantationszentren, unter anderem in Göttingen, Regensburg, München und Leipzig, sollen Ärzte jahrelang Krankenakten ihrer Patienten gefälscht haben, damit diese schneller ein Spenderorgan bekommen. Das Gehalt der Mediziner war zum Teil über Prämien an die Zahl der durchgeführten Transplantationen gekoppelt.
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