Wegen der dramatisch steigenden Inzidenzen ist von verschiedenen Seiten die Forderung nach Corona-Impfungen in Apotheken laut geworden. Der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) lehnt dies ab – wegen rechtlicher Probleme, aber auch weil die Apotheken selbst gar nicht wollten.
Man könne schnell eine Meinung dazu haben, so Spahn in der Bundespressekonferenz. Die Umsetzung sei aber problematisch: Es gebe haftungsrechtliche und berufsrechtliche Fragen, aber auch Schulungen müssten organisiert werden. „Man muss das ja auch können.“
Zwar werde aus praktischen Gründen auch in der Praxis oder im Impfzentrum nicht jede Impfung durch einen Arzt oder eine Ärztin verabreicht. „Aber es ist eben immer ein Arzt in der Nähe und im Falle von Zwischenfällen verfügbar.“ Anaphylaktische Reaktionen seien zwar selten, aber es gebe sie.
Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) sei von der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) aufgefordert worden, die Ausweitung auf andere Heilberufe zu prüfen. „Aber selbst wenn man das ändern würde, müsste man ganz andere rechtliche Rahmenbedingungen schaffen“, so Spahn. „Das ist nichts, was kurzfristig geht.“ Außerdem sei die Frage, ob dieser Schritt wirklich notwendig sei.
Spahn erinnerte daran, dass er es gewesen sei, der gegen Widerstände Modellprojekte zu Grippeimpfungen in Apotheken möglich gemacht habe. „Die sehr zurückhaltende Teilnehmerzahl seitens der Apotheken ist für mich ein Hinweis, ob und in welchem Umfang wir hier einen Unterschied machen könnten.“ Er werde aber wie gewünscht die von der MPK angesprochene Ausweitung der Berufsgruppen prüfen.
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