Herausforderung Impfzertifikat

Spahn: „Wir nehmen die Apotheken bewusst mit rein“

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In der Bundespressekonferenz sprechen Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und der Präsident des Robert Koch-Instituts, Lothar Wieler, über die Lage in der Corona-Pandemie. Screenshot
Berlin -

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) ist zuversichtlich, dass das Austellen des Impfnachweises demnächst beginnen kann. Dass Ärzt:innen den zusätzlichen Aufwand derzeit scheuen, sieht er nicht als Problem: „Wir werden das miteinander lösen. Und wir nehmen sehr bewusst auch die Apotheken mit rein.“

Laut Spahn gibt es eine hohe Bereitschaft bei den Apotheken – sofern der Aufwand vergütet werde. „Wenn 60.000 bis 70.000 Praxen und 20.000 Apotheken mitmachen, werden wir das stemmen.“ Es gehe um einen überschaubaren Zeitraum – und der zusätzliche Aufwand werde vergütet. Dass es später losgehe als erhofft, habe technische Gründe: Die generierten QR-Codes sollen über die TI übermittelt werden, dazu müssten Schnittstellen geschaffen werden.

Spahn rechtfertigte die vorgesehenen harten Strafen für bewusste Fälschungen. Dass Ärzt:innen und Apothekenmitarbeiter:innen aber häufig gefälschte Unterlagen vorgelegt bekommen, glaubt er aber nicht. „Am Ende betrügt man sich ja selbst.“ Außerdem seien die Heilberufler im Umgang mit medizinischen Unterlagen erfahren: „Ärzte und Apotheker prüfen jeden Tag Rezepte und ähnliche Dokumente.“

Generell sei Reisen aber auch weiterhin mit dem gelben Impfpass möglich. Dieser sei ein vond er WHO entwickeltes und international anerkanntes Dokument – und werde daher auch weiterhin anerkannt.

Außerdem rief Spahn die Menschen dazu auf, jetzt nicht die Arztpraxen wegen Corona-Impfungen zu bedrängen. „Seien Sie nicht sauer auf die Arztpraxis, seien Sie im Zweifel sauer auf mich“, sagte er in der Bundespressekonferenz. Ein Ansturm auf die Praxen bringe nichts, da der Impfstoff nach wie vor knapp sei. „Jetzt sind Pragmatismus und Geduld gefragt“, sagte Spahn. „Wir haben es bis hierhin geschafft, und wir schaffen es auch beim Impfen.“

Der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), Professor Dr. Lothar Wieler, betonte, dass die Inzidenzzahlen sich sehr erfreulich entwickelten und dass Entspannung endlich auch in den Kliniken zu beobachten sei. Er appellierte an die Bevölkerung, sich impfen zu lassen, ist aber zuversichtlich: Laut einer RKI-Umfrage sind 73 Prozent fest entschlossen, sich impfen zu lassen, weitere 10 Prozent sind tendenziell dafür. Für die hohe Impfbereitschaft sei er sehr dankbar, denn sie sei auch ein Zeichen von Verantwortung. „Gemeinsam ringen wir das Virus nieder.“

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