Kein Anschub mehr für Apotheken

Impfzertifikate: 6 Euro ab Anfang Juli

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Berlin -

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will die Vergütung für das Ausstellen der digitalen Impfnachweise Anfang Juli auf 6 Euro senken. Einen genauen Zeitpunkt könne er noch nicht nennen, aber die Anfangsinvestitionen sollten aus seiner Sicht damit abgegolten sein.

Er sei dankbar, dass die Apotheken von Anfang an mitgemacht haben. Das habe geholfen, dass die bereits geimpften Menschen die erforderlichen Nachweise bekämen. Das Angebot werde gut angenommen: Pro Tag stellten die Apotheken rund 1 Million Zertifikate aus, er beobachte täglich entsprechenden Andrang. Damit seien aber auch die erforderlichen Investitionen abgegolten, so Spahn. Man habe von vornherein klargemacht, dass es aus diesem Grund zunächst ein höheres Honorar geben solle, das dann gesenkt werden könne. Er verwies auf die Vergütung für die Abgabe eines Medikaments, die ebenfalls in dieser Größenordnung liege.

Genesenennachweise sollen in Kürze ebenfalls ausgestellt werden können, er müsse aber noch um Geduld bitten. Man habe mit der Veröffentlichung der App nicht warten wollen, Ende Juni oder Anfang Juli solle dieses Update kommen. Bei Menschen, die eine Infektion durchgemacht haben, aber keinen PCR-Nachweis haben, ist laut Spahn eine zweite Impfung notwendig. Dies sei unproblematisch, aber notwendig.

Spahn versprach, dass bis Ende August alle Jugendlichen ab 12 Jahren ein Impfangebot erhalten sollen. Bereits jetzt seien 300.000 Menschen aus dieser Altersgruppe geimpft. Dies bleibe auch in Zukunft eine individuelle Entscheidung, so Spahn.

Laut Dr. Leif Erik Sander von der Charité schützen die verfügbaren Impfstoffe auch vor der Delta-Variante; in Studien werde derzeit ein möglicher Vorteil der Kombination verschiedener Impfstoffe untersucht. Dazu gebe es aber noch keine Studien. Booster-Impfungen hält der Virologe derzeit noch nicht für erforderlich, zumal in vielen Ländern weltweit die Impfungen erst am Anfang stünden.

Professor Dr. Lothar Wieler, Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), sagte, die Pandemie sei noch nicht vorbei. Er rate dazu, auf nicht notwendige Reisen zu verzichten. Mit Blick auf Herbst wies er darauf hin, dass das Maskentragen auch künftig sinnvoll sein könnte. Man habe ja beobachtet, dass andere saisonale Atemwegserkrankungen wie Influenza in der vergangenen Saison deutlich seltener gewesen seien.

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