Bundespressekonferenz

Lauterbach: Bürgertests werden bleiben

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Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat trotz leicht sinkender Corona-Infektionszahlen zu weiter nötiger Vorsicht gemahnt.Foto: BMG/Thomas Ecke
Berlin -

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat trotz leicht sinkender Corona-Infektionszahlen zu weiter nötiger Vorsicht gemahnt und vor zusätzlichen Lockerungen gewarnt. Der Höhepunkt der Omikron-Welle sei überschritten, sagte der SPD-Politiker am Freitag in Berlin. Ein Wiederanstieg der Fallzahlen könne zum jetzigen Zeitpunkt aber nicht sicher ausgeschlossen werden. Die Entwicklung sei „noch nicht wirklich in sicheren Gewässern“.

Zum jetzigen Zeitpunkt stehe es daher nicht zur Debatte, die kostenlosen Bürgertests abzuschaffen. Man habe immer noch Zahlen auf Rekordniveau, man dürfe daher nicht in einen „Blindflug“ wechseln. „Das wäre im Moment eine völlig unverantwortliche Maßnahme, weil wir einen Rückfall verhindern müssen. Wir müssen einen Rückfall vermeiden.“ Von Freedom Day könne keine Rede sein.

Mit Blick auf die Bund-Länder-Beschlüsse für einen weitgehenden Wegfall der einschneidenden Alltagsbeschränkungen bis zum 20. März betonte Lauterbach, dies sei nicht das Ende aller Corona-Maßnahmen. Es gehe um einen „langsamen Ausstieg“. Er appelliere daher an alle Ministerpräsidenten, nicht darüber hinauszugehen. Es gelte, die beschlossenen Schritte umzusetzen wie ein Uhrwerk. „Das ist das Maximum, was wir uns an Lockerungen leisten können.“

Für den Herbst sei nach Einschätzungen in der Wissenschaft mit möglichen weiteren Corona-Wellen zu rechnen. Um dies zu bewältigen, sei eine allgemeine Impfpflicht nötig, machte Lauterbach deutlich. Lauterbach verwies auf den weiter hohen Anteil Ungeimpfter bei gefährdeten Menschen über 60 Jahre und die neue, wohl ansteckendere Omikron-Untervariante BA.2. Er gehe auch davon aus, dass Long Covid eine dauerhafte chronische Erkrankung bleibe, die die Lebensqualität spürbar einschränke.

Ab der kommenden Woche solle der Impfstoff von Novavax ausgeliefert werden, auch wenn der Hersteller in der Vergangenheit gelegentlich durch Nichteinhaltung von Zusagen aufgefallen sei. Werbung werde man dafür aber nicht machen.

Die Sieben-Tage-Inzidenz ist laut Robert Koch-Institut (RKI) erneut gesunken – auf nun 1371,7 nach 1385,1 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen am Vortag. Die Gesundheitsämter meldeten 220.048 neue Fälle an einem Tag. Die Zahlen haben allerdings im Moment nur begrenzte Aussagekraft. Experten gehen von einer hohen Zahl von Fällen aus, die in den amtlichen Daten nicht erfasst sind. Registriert wurden nun auch 264 weitere Todesfälle binnen 24 Stunden.

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