Anlässlich des 111. Ärztetages in Ulm und der dort von der Ärzteschaft geforderten Kurskorrektur in der Gesundheitspolitik äußerte der Gesundheitsökonom der Hochschule Fulda, Professor Dr. Stefan Greß, Zweifel daran, dass die Klagen der Ärzte über ihr Einkommen immer gerechtfertigt seien. Im „ZDF-Mittagsmagazin“ sagte Greß: „Im Durchschnitt ist das Jammern der Ärzte ein Jammern auf relativ hohem Niveau". Nach Zahlen des Bundesgesundheitsministeriums verfügten Allgemeinärzte beispielsweise über ein durchschnittliches Jahreseinkommen von 80.000 Euro und das nur aus Vergütung von gesetzlich Versicherten. Natürlich gebe es auch hier große Unterschiede zwischen Nord- und Süddeutschland und den einzelnen Fachrichtungen.
Damit die gesetzlich Versicherten „auch wieder attraktiv werden für eine Arztpraxis“, fordert Greß einen funktionierenden Ausgleichsmechanismus zwischen gesetzlicher und privater Krankenversicherung. Wenn die Privatversicherungen in den Risikostrukturausgleich der gesetzlichen Kassen einbezogen würden, könnte die Vergütung für gesetzlich Versicherte angehoben und gleichzeitig die für die Privatversicherten ein Stück weit gesenkt werden.
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