2016, das war das Jahr der Honorardebatte, der Skontoprozesse und des EuGH-Urteils zu Rx-Boni. Für APOTHEKE ADHOC lassen prominente Branchenvertreter die vergangenen zwölf Monate Revue passieren, berichten über ihre ganz persönlichen Highlights und Tiefpunkte und verraten ihre wichtigsten Projekte und Vorsätze für 2017.
Dirk Wingenter, Dirk Bockelmann, BD Rowa
Was war Ihr persönliches Highlight in 2016 (positiv oder negativ, beruflich oder übergreifend)?
2016 war für uns das Jahr der neuen Geschäftsfelder. BD Rowa hat sich im Bereich Digitallösungen für Apotheken und Großhandelslösungen weiterentwickelt. Die Marke wächst innerhalb des BD Konzerns 17 Prozent Jahr-um-Jahr und wir gestalten das Wachstum und den Erfolg. Mit Predictive Service haben wir eine Initiative gestartet und den Fokus erneut auf Produktqualität und Servicequalität gelegt.
700 Mitarbeiter und über 7000 Rowa-Anlagen weltweit fordern neue internationale Strukturen und weitere Organisationseinheiten. Ein komplett neues Produkt Management sowie regionale Servicecenter in den verschiedenen Ländern sind zwei der Investitionen in die Zukunft der Marke Rowa.
Welche besonderen Ziele und Projekte haben Sie für 2017?
In 2017 werden weitere Innovationen von BD Rowa vorgestellt, allerdings sprechen wir heute noch nicht darüber. Wir haben auf der Expopharm in München schon einen kleinen Ausblick dazu gezeigt und vielleicht kann sich der eine oder andere seinen Teil dazu denken. Wir arbeiten hart an unseren neuen Projekten und freuen uns schon darauf, die neuen Möglichkeiten unseren Kunden und Geschäftspartnern in 2017 zugänglich zu machen.
Privat versucht Dirk Wingenter sein Golf-Handicap in der Eifel nachhaltig zu steigern. Dirk Bockelmann arbeitet an seiner Klimmzug-Performance bei CrossFit Bielefeld und hofft auf 10 Strict-Pullups am Stück.
Und ganz allgemein: Was wird in unserem Markt am 31.12.17 anders sein als heute?
Wir glauben, dass die Digitalisierung in nahezu allen öffentlichen Bereichen weiter voranschreiten wird. Neue technische Möglichkeiten werden die Apothekenwelt stärker prägen und langsam verändern. Der Großhandel wird sich neue Wege in den Geschäftsmodellen einfallen lassen und mit neuen technischen Ideen die Apothekenwelt überraschen. Amazon wird einen Versuch starten im Versandhandel mit Arzneimitteln Fuß zu fassen und wird in der Szene für Wirbel sorgen.
BD Rowa hat sich auf diese Veränderungen vorbereitet und hat smarte Lösungen für die Apothekerschaft, um die Präsenzapotheke weiter zu stärken. 2017 wird ein aufregendes Jahr.
René Flaschker, Klosterfrau
Was war Ihr persönliches Highlight in 2016 (positiv oder negativ, beruflich oder übergreifend)?
Ein persönliches Highlight war und ist, die positive Entwicklung und Neuausrichtung der Klosterfrau-Gruppe zu erleben und mitzugestalten. Zudem haben wir Verbraucher, Patienten und Kunden noch mehr in den Focus unserer Aktivitäten gerückt.
Ein weiteres Highlight war, die überaus erfolgreiche Social Media Kampagne im Pharmabereich „Die Männergrippe“ in die Offizinapotheke zu verlängern und damit dem Apotheker und seinem Team eine Bühne in einem anderen Kontext zu geben.
Welche besonderen Ziele und Projekte haben Sie für 2017?
Wir wollen den Markt aktiv mit innovativen Ansätzen gestalten und zudem sukzessive die Belegschaft in Deutschland stärken und erweitern.
Was wird in unserem Markt am 31.12.17 anders sein als heute?
Der Markt wird vermutlich vielfältiger sein hinsichtlich der Akteure und es werden sich damit neue Chancen ergeben, die wir gerne nutzen möchten.
Manfred Schneider, Medios (ehemals Zytoservice Berlin)
Was war Ihr persönliches Highlight in 2016 (positiv oder negativ, beruflich oder übergreifend)?
Mein persönliches Highlight 2016 war natürlich unser Börsengang mit der Medios AG, insbesondere deshalb, weil trotz widriger Umstände (z.B. Trump-Wahl...) ein wirklich außergewöhnliches Team großartige Arbeit geleistet hat.
Welche besonderen Ziele und Projekte haben Sie für 2017?
Eigentlich ist es bei uns nichts Besonderes, dass im kommenden Jahr viele innovative Projekte anstehen. Im Bereich Specialty Pharma wollen wir in Deutschland die Zukunft mitbestimmen und im Gegensatz zu anderen Strategien nicht auf den Preis, sondern auf Kooperationen mit Kompetenz und Qualität setzen – für uns ist das Partnership Intelligence.
Und ganz allgemein: Was wird in unserem Markt am 31.12.17 anders sein als heute?
Im Apothekenmarkt möchten viele Akteure nicht wahrhaben, dass wir uns in einem Wandel befinden, der nicht nur national begründet ist, sondern international. Wir haben gesehen, wie schnell unser deutsches System fragil wird, wenn auf europäischer Ebene versucht wird, gleiches Recht für alle zu schaffen. Viel schneller als viele Apotheker es wahr haben wollen, wird aber der Komplexitätsgrad steigen.
Das bedeutet, dass wir uns nicht ausruhen können, sondern uns den Ansprüchen digitalisierter Healthcaresysteme stellen müssen. Die Chance liegt für den einzelnen Apotheker in der klaren Fokussierung auf Spezialsegmente, wo sein Knowhow und seine Vernetzungskompetenz zukünftig Voraussetzung für innovative Honorierungssysteme sein werden.
Sandrine Piret-Gérard, Hexal
Auch 2016 war ich regelmäßig auf Begleitbesuchen mit unserem Außendienst in Arztpraxen, Apotheken und Kliniken. Das sind für mich immer wieder Highlights, weil ich sehe und erlebe, wie wir konkret helfen mit unseren Präparaten und unseren Services, weil ich höre und lerne, was wir noch besser machen können.
Wir haben vor kurzem mit zwei neuen starken Marken, Solvohexal und Mometahexal, unseren Anspruch untermauert, auch im OTC-Geschäft führend zu sein. Das wollen wir 2017 beweisen.
Das zweite besondere Projekt für 2017 sind die Biosimilars: Wir läuten mit zwei Neueinführungen die nächste Etappe ein, weitere neue Biotech-Produkte werden folgen. Wir waren vor zehn Jahren die Ersten mit einem Biosimilar und haben derzeit drei im Markt. Somit haben wir die meiste Erfahrung. Das kommt den Patienten und dem Gesundheitssystem jetzt und erst recht in den kommenden Jahren zugute.
Was wird am Ende des Jahres 2017 anders sein? Mittlerweile wird immer mehr Akteuren in Politik und Selbstverwaltung klar, dass der weit überzogene Kostendruck gravierend negative Auswirkungen auf die Versorgung der Patienten hat. Deshalb wird der Gesetzgeber Rabattverträge für versorgungskritische Medikamente wie zum Beispiel Zytostatika und viele andere untersagen. Ob das im Wahljahr 2017 wirklich gelingt? Ich bin nicht sicher. Aber wer die Versorgung schwer kranker Menschen nicht weiter gefährden will, sollte so handeln.
Edwin Kohl, Kohl Medical
Was war Ihr persönliches Highlight in 2016 (positiv oder negativ, beruflich oder übergreifend)?
Eindeutig positiv zu bewerten ist das neuerliche deutliche politische Signal, an der Importförderung festzuhalten. Der Antrag des Freistaates Bßern zur Streichung der Importförderung wurde vor dem Hintergrund der Einsparpotentiale und des Wettbewerbseffektes auf die Originalhersteller von der Versammlung der Ministerpräsidenten konsequenterweise zurückgewiesen.
Das letzte Jahr war für mich persönlich besonders, da ich mit der formalen Überschreibung meiner Firmenanteile auf meine Söhne zum Jahreswechsel die Weichen für den langfristigen Erfolg unseres Familienunternehmens gestellt habe.
Welche besonderen Ziele und Projekte haben Sie für 2017?
Für Kohlpharma arbeiten wir an dem Ausbau unserer Marktführerschaft. Zusammen mit unserer Apothekenkooperation Avie werden wir unser politisches Engagement für den Erhalt marktüblicher Herstellerskonti für die Apotheken fortführen. Zudem wollen wir das Leistungsangebot von Avie weiterentwickeln und erwarten weitere Kooperationspartner.
Und ganz allgemein: Was wird in unserem Markt am 31.12.17 anders sein als heute?
Viel wird sich bis zum 31.12.2017 wohl nicht mehr verändern. Aufgrund des Wahlkampfes zur Bundestagswahl im Herbst werden viele Projekte erst die künftige Regierung beschäftigen. Wie stark die Themen des Pharma- und Apothekenmarktes in den künftigen Koalitionsvertrag Einzug halten, hängt sehr stark von der Zusammensetzung der Koalition und der verantwortlichen Fachpolitiker ab. Ich gehe jedoch auch zum 31.12.2017 von einer breiten parteipolitischen Unterstützung für den freien Heilberuf und die inhabergeführte Vor-Ort-Apotheke aus.
Andreas Arntzen, Wort & Bild Verlag
Was war Ihr persönliches Highlight in 2016 (positiv oder negativ, beruflich oder übergreifend)?
Ganz eindeutig die sehr spontan und kurzfristig initiierte Aktion „Danke-Apotheke.de“. Die Umsetzung mit einem wirklich tollen Team und dann die Bestätigung für die Arbeit durch all die positiven Reaktionen, gerade von Apothekern und PTA.
Welche besonderen Ziele und Projekte haben Sie für 2017?
Wir möchten die Aktion gerne auch ins Neue Jahr verlängern und in diesem Kontext auch die tolle Partnerschaft mit den Apothekern und PTA weiter ausbauen.
Und ganz allgemein: Was wird in unserem Markt am 31.12.17 anders sein als heute?
Die sehr dynamischen Veränderungen in unserer Welt, sowohl politisch wie auch unter anderem technologisch, werden in unserem Markt zu einer noch höheren Sensibilisierung der Kundenbeziehungen führen. Die Kundenbindung wird auf ein noch höheres Niveau steigen als bisher.
Gabriela Hame-Fischer, Marketing Verein Deutscher Apotheker (MVDA)
Rückblick 2016:
Für mich war 2016 das Jahr des Unvorstellbaren, vom Brexit über EugH-Urteil bis zur Wahl Trumps zum amerikanischen Präsidenten.
Wir haben in München das Jahr 2016 direkt mit einer Terrorwarnung an den beiden größten Bahnhöfen begonnen, die mich in unmittelbarer Nähe getroffen hat, und wir haben das Attentat in Berlin auf dem Weihnachtsmarkt zum Ende des Jahres.
Ich glaube wir werden uns in Zukunft mit geänderten Lebensbedingungen befassen müssen. Selbstverständlich sollten wir nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern aktiv versuchen uns bestmöglich darauf vorzubereiten.
Ausblick 2017:
Wir haben uns in 2016 mit neuen Leistungsangeboten beschäftigt, die die pharmazeutische Kompetenz unserer Kolleginnen und Kollegen in der Wahrnehmung am Point of Sale stärken soll – Schlagworte sind Generali Vitality und greenLinda. Für 2017 beschäftigen uns derzeit intensiv mit schlagkräftigen Lösungen für unsere Mitglieder, unter anderem auch als Antwort auf das EuGH-Urteil.
Als Präsidentin des MVDA ist mein oberstes Ziel die wirtschaftliche Stärkung der Individualapotheke für unsere Mitglieder, getreu unserem Motto „Von Apothekern für Apotheker”. Zum Ende des Jahres 2017 werden wir ein Leistungsangebot für die Linda-Apotheken eingeführt haben, mit dem Ziel, unsere Kunden an jedem Kontaktpunkt – ob in der Offizin oder digital – mit unserem herausragenden Service zu erreichen und zu binden. Für die MVDA-Mitglieder wollen wir die Stärke unserer Vereinsgemeinschaft noch stärker erlebbar gestalten. Wir haben viel vor.
Marktveränderungen:
Ich rechne noch nicht mit großen gesundheitspolitischen Änderungen, da die Parteien sich hauptsächlich mit dem Wahlkampf beschäftigen werden. Dessen Ausgang wird allerdings einige Weichen für die Zukunft des deutschen Gesundheitssystems und der deutschen Individualapotheke stellen. Um so wichtiger ist es sich rechtzeitig zukunftssicher zu positionieren und die Kräfte zu bündeln.
Ulrich Ströh, Belvedere-Apotheke Kiel
Negatives Highlight war der 19.Oktober mit dem EuGH-Urteil, hervorgerufen durch die offensichtlich ungenügende Performance der ABDA-Vertreter während der Gerichtsverhandlung. Unterstützt noch durch die anstehende Unterschriftenaktion in unseren Apotheken, die uninformierte Patienten auf preisgünstigere Vertriebswege für Rx-Arzneimittel hinweist.
Persönliches Ziel 17 ist die gelungene Übergabe meiner Apotheke an die nachrückende Generation.
Das geplante Rx-Versandverbot wird im nächsten Jahr von der Politik fallengelassen werden.
Die Präsenzapotheke wird unter dem aktuellen Spagat zwischen Happy-Hour mit minus 55 Prozent und angestrebten akademischem Heilberuf in der Wahrnehmung der Politik leben müssen.
Mehr Selbstbewusstsein in Form des Besitzes der letzten Meile zum Patienten zu sein, wird die Angst der Apotheken vor Ort gegenüber Versandhandelsdiscount reduzieren.
Carsten Timmering, Dr. Loges
Was war Ihr persönliches Highlight in 2016 (positiv oder negativ, beruflich oder übergreifend)?
Das sehr positive Feedback der Apothekenteams zum individuellen Rezeptur-Konzept myPhyto auf der Expopharm.
Welche besonderen Ziele und Projekte haben Sie für 2017?
Weitere echte Innovationen einzuführen, insbesondere einen Nachfolger für den Sportklassiker anabolLoges.
Und ganz allgemein: Was wird in unserem Markt am 31.12.17 anders sein als heute?
Es wird nur noch 19.990 Apotheken geben.
André Blümel, Gehe
Was war Ihr persönliches Highlight in 2016 (positiv oder negativ, beruflich oder übergreifend)?
Das einschneidende Ereignis war selbstverständlich das EuGH-Urteil im Oktober. Die eindeutige Benachteiligung der deutschen Vor-Ort-Apotheke ist unfassbar und muss schnellstmöglich beseitigt werden.
Highlights in 2016 innerhalb unserer Organisation waren das große gesund leben-Partnertreffen in Hamburg und die Tatsache, dass wir für unser neues Angebot Gehe Spa auf Anhieb über 1000 Kunden gewinnen konnten!
Welche besonderen Ziele und Projekte haben Sie für 2017?
Aus unsere Sicht muss 2017 mehr denn je geprägt sein von Menschlichkeit und Kundennähe. Gerade in Zeiten, in denen der Vor-Ort-Apotheke durch politische Entscheidungen ein Wettbewerbsnachteil entsteht, ist es elementar dass die Apotheke ihre individuellen Stärken nutzt.
Und ganz allgemein: Was wird in unserem Markt am 31.12.17 anders sein als heute?
Nach den vielen Jahren in diesem Markt, haben wir viele Veränderungen erlebt und ganz sicher werden neue hinzu kommen. Mit unserer Erfahrung sehen wir uns dafür gut gewappnet.
Dr. Herbert Lang, Sanacorp
Negatives Highlight in 2016:
Das EuGH-Urteil vom 19. Oktober 2016! Dieser wettbewerbsverzerrende Richterspruch hebelt die Fundamente der bewährten flächendeckenden Arzneimittelversorgung durch die wohnortnahen Präsenzapotheken aus der Verankerung. Vor allem Standorte im ländlichen Bereich sind dadurch in ihrer Existenz bedroht, sodass am Ende Oma Erna die Zeche zahlen muss! Deshalb ist Sanacorp als Kampagnenpartner auch finanziell an der Image-Aktion „Danke Apotheke“ des Wort & Bild Verlages beteiligt.
Positives Highlight in 2016:
Das Ergebnis des regelmäßig durchgeführten Sanacorp-Qualitätsmonitors! Unsere Kunden haben uns in der diesjährigen Befragung nochmals eine deutliche Steigerung in unserer Leistungsqualität zurückgemeldet.
Ausblick auf 2017:
Wir freuen uns auf unser Neubauvorhaben mit der 17. Sanacorp-Niederlassung in Hürth, wo wir noch umfassendes Marktpotenzial für unser Apothekerunternehmen sehen.
Was wird in unserem Markt Ende 2017 anders sein:
Hoffentlich existiert bis dahin ein Versandhandelsverbot für verschreibungspflichtige Arzneimittel.
Frank Baer, Elac Elysée
Ein besonderes Highlight: Die Hilfsbereitschaft für den Sohn eines Mitarbeiters der Saniplus Apotheke im Olympiazentrum in München nach dem Anschlag. Dank Familie Lauterbach kann dem Jungen mit einem großen Betrag für Spätfolgen der Verletzungen geholfen werden. Das tut richtig gut!
Berufliches Highlight: Rx-Boni für ausländische Versender. Das ist kein guter Weg. In dieser Form ist das nicht gesund für unsere Volkswirtschaft und einen fairen Wettbewerb mit besonderen Produkten im Gesundheitsmarkt.
Die Marktdynamik wird gewaltig zunehmen – das bringt Chancen für die unterschiedlichen Marktteilnehmer mit sich. Insbesondere im Bereich der Digitalisierung werden sich innovative Ansätze ergeben.
Meine persönlichen Wünsche für das neue Jahr sind eher bescheiden: Mehr Toleranz!
Christiane Köber, Wettbewerbszentrale
Das die Arbeit der Wettbewerbszentrale im Gesundheitsbereich beherrschende Thema war natürlich die EuGH-Entscheidung zu den von ausländischen Apotheken gewährten Boni. Sie ist aber nicht der Schlusspunkt. Es wird weitergehen: Zum einen führt die Wettbewerbszentrale das Verfahren weiter, möglichst bis zum BGH. Viele Aspekte hat der EuGH in seiner Entscheidung aus unserer Sicht unberücksichtigt gelassen. Zum anderen hoffe ich, dass die Politik sachgerechte Lösungen findet, um die mit dem Urteil entstandenen Wettbewerbsverzerrungen aufzuheben. Es wird daher, fürchte ich, auch im Jahr 2017 keine Ruhe in der Apothekenbranche einkehren.
Stefan Hartmann, Bundesverband Deutscher Apothekenkooperationen (BVDAK)
Was war Ihr persönliches Highlight in 2016 (positiv oder negativ, beruflich oder übergreifend)?
Der BVDAK hat sich engagiert für das Antikorruptionsgesetz eingesetzt und es hat sich aus unserer Sicht gelohnt. Außerdem ist der BVDAK in 2016 gewachsen. Wir haben neue Kooperationen hinzugewonnen. Das stärkt unseren Verband und unsere politischen Anliegen. Absolut negativ war 2016 natürlich das EuGH-Urteil. Mit den Folgen müssen wir uns noch intensiv befassen. 2016 war politisch ein extrem spannendes Jahr. Unterm Strich bin ich zufrieden, dass die Apotheken in der Bevölkerung weiter einen extrem hohen Stellenwert und gutes Ansehen genießen. Darauf müssen wir aufbauen.
Welche besonderen Ziele und Projekte haben Sie für 2017?
Das große Thema für 2017 wird die Gestaltung des Umbruchs des deutschen Apothekenwesens sein. Hier will der BVDAK mitgestalten zum Vorteil seiner Apothekenkooperationen und der angeschlossenen Apotheken. Dazu brauchen wir gute und zukunftsorientierte Vorschläge. Die sind bei der ABDA leider Mangelware. Umso mehr wollen und müssen wir uns einbringen. Ichbion überzeugt, dass die Präsenzapotheken dann auch in Zukunft eine gute Chance haben, sich zu behaupten.
Und ganz allgemein: Was wird in unserem Markt am 31.12.17 anders sein als heute?
Vieles ist im Fluss. Und die aktuelle Wahlperiode läuft aus. Ich glaube, dass wir Ende 2017 von den auf die Apotheken zukommenden Veränderungen im Alltag noch nicht viel wahrnehmen werden.
Dr. Thomas Trümper, Bundesverband des pharmazeutischen Großhandels (Phagro)
Unter den Highlights im Jahre 2016 positive zu finden, fällt selbst einem Berufsoptimisten wie mir nicht leicht. Unser Markt ist nach wie vor stark unter Druck, das bedingt eben die Sandwhich-Position zwischen Herstellern und Apotheken. Als besonders negativ habe ich eine abermalige Konsolidierung in unserem Markt empfunden, und das besonders deshalb, weil ich zu den Bürgern in Deutschland gehöre, die überzeugt davon sind, dass unser USP in der Welt im funktionsfähigen Mittelstand liegt. Jede einzelne Aufgabe dieser Position verschlechtert unsere globale Wettbewerbsposition.
Schlimm finde ich auch das neuerlich ergangene EuGh-Urteil zu den Versandapotheken. Dazu kann man viel sagen, erschüttert hat mich aber der Eingriff in die Souveränität unseres Staates bei aller Liebe zu einem geschlossenen Europa.
In 2017 haben wir weiterhin das Ziel, nicht nur ehrenhalber von allen Seiten für unsere Leistungen gelobt zu werden, sondern dafür auch eine faire Gegenleistung zu erhalten. Und dafür benötigen wir noch nicht einmal mehr Geld. Allein die Klarstellung des ursprünglichen Willens des Gesetzgebers in einer Form, die von Gerichten nicht davon abweichend ausgelegt werden kann, würde ausreichen. Nicht mehr und nicht weniger steht auf dem Programm.
An gleicher Stelle im kommenden Jahr werden wir nicht viele Veränderungen wahrnehmen. Es ist Wahljahr! Wer hat denn schon einmal erlebt, dass in solch einem Jahr viel verändert wird? Eines scheint mir sicher, Minister Gröhe wird das Verbot des Versandhandels von rezeptpflichtigen Arzneimitteln durchsetzen.
Dr. Martin Weiser, Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller (BAH)
Was war Ihr persönliches Highlight 2016?
Dazu fallen mir spontan der Abschluss des Pharmadialoges im April und die daraus abgeleiteten Gesetzentwürfe zum AM-VSG ab Ende Juli ein. Der Dialog war offen und konstruktiv. Alle waren sich darüber einig, dass die Stärkung des Forschungs-, Produktions- und Wirtschaftsstandortes Deutschland elementar ist. Mit dem Referentenentwurf zum AM-VSG kam dann die kalte Dusche: Vor allem die erneute Fortführung des Preismoratoriums bis Ende 2022 trifft die Arzneimittel-Hersteller hart. Sie gefährdet den Standort Deutschland und damit die Arzneimittelversorgung der Bevölkerung. Denn: Wer steigende Kosten nicht umlegen darf, hat es im Wettbewerb extrem schwer. Insofern waren Pharmadialog und Pharmagesetzgebung für mich das gesundheitspolitische High- und Lowlight des Jahres 2016.
Welche besonderen Ziele und Projekte haben Sie für 2017?
Ein besonderes Anliegen ist mir eine veränderte Wahrnehmung der Arzneimittel-Hersteller und ihrer Produkte in Politik und Öffentlichkeit. Man darf die Branche nicht immer nur als Kostenfaktor sehen. Denn zum einen hat sie einen gewichtigen Anteil an der Wertschöpfung innerhalb der Gesundheitswirtschaft und damit an der gesellschaftlichen Weiterentwicklung. Zum anderen tragen Arzneimittel stetig zu einem besseren und längeren Leben bei. Diese Wahrnehmung würde ich gerne schärfen.
Wichtig ist für mich auch – wie in jedem Jahr – die Sicherstellung einer wohnortnahen, flächendeckenden Arzneimittelversorgung. Dazu leisten sowohl OTC-Medikamente innerhalb der Selbstmedikation als auch rezeptpflichtige Arzneimittel ihren Beitrag.
Hinsichtlich der Rx-Arzneimittel sehe ich das Urteil des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) mit Sorge, wonach die deutsche Preisbindung nicht für ausländische Versandapotheken gilt. Hier gilt es eine Lösung finden, die auch zukünftig eine ausreichende Apotheken- und damit Versorgungspräsenz gewährleistet.
Und ganz allgemein: Was wird in unserem Markt am 31.12.17 anders sein als heute?
Das ist derzeit nur schwer zu beantworten. Entscheidend wird sein, wie es mit den Rx-Boni der Versandapotheken weitergeht. Das wiederum hängt davon ab, welcher Erfolg Hermann Gröhes Bemühen um eine gesetzliche Verankerung eines Rx-Versandverbotes beschieden sein wird. Da ist sich die Koalition ja derzeit uneins. Und dann gibt es im September noch die Bundestagswahl, danach eine neue Regierung und eventuell einen neuen Bundesgesundheitsminister. Vor diesem Hintergrund wären konkrete Prognosen nichts anderes als Kaffeesatzleserei.
Michael Hennrich, CDU
Was war Ihr persönliches Highlight in 2016 (positiv oder negativ, beruflich oder übergreifend)?
Ich habe mich intensiv mit dem Thema Digitalisierung beschäftigt. Das Thema wird mehr und mehr alle Lebensbereiche betreffen. Ganz besonders spannend war es, in Silicon Valley dazu persönlich Eindrücke zu sammeln. Innnovation und Kreativität treffen hier auf ein Umfeld der Möglichkeiten. Hier kann Deutschland viel lernen, wir müssen die Weichen jetzt richtig stellen. Tiefpunkte waren sicher die Vorkommnisse in der Silvesternacht sowie der Anschlag in Berlin. Beide Ereignisse stehen symbolisch für Gewalt, Angst und fehlendes Sicherheitsgefühl.
Welche besonderen Ziele und Projekte haben Sie für 2017?
2017 wird im Bereich der Gesundheitspolitik noch spannend. Ich nenne nur das AMVSG, das GKV-SVSGK sowie das Thema Rx-Versandhandelsverbot, um darzustellen, dass wir bis zum letzten Tag der Legislaturperiode einen Gestaltungsanspruch haben. Anschließend möchte ich meinen Wahlkreis verteidigen und hoffe, dass die Union weiter führend in Regierungsverantwortung sein wird. Schließlich hoffe ich, dass das Neue Jahr friedlicher wird als 2016.
Und ganz allgemein: Was wird in unserem Markt am 31.12.17 anders sein als heute?
Ganz konkret setze ich mich dafür ein, dass Innovationen zum Nutzen der Patientinnen und Patienten schneller bei ihnen ankommen. Ich hoffe, dass wir mit dem AMVSG hier insbesondere im Bereich der seltenen und chronischen Krankheiten einen enormen Schritt machen können.
Dr. Martin Zentgraf, Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI)
2016 war ein Jahr des Schreckens für Deutschland. Auch wenn bei uns immer wieder Anschläge verhindert und Verdächtige festgenommen werden konnten, ist seit dem 19. Dezember nur noch eines sicher: Ab jetzt ist in dieser Welt nichts mehr wie es war. Wir müssen mit allem rechnen, mit einem US-Präsidenten Trump, dem Ausstieg der Briten aus der Europäischen Union, den Wahlsiegen der AFD. Sogar in Zeiten der Verunsicherung sind wir vor Populisten in den demokratischen Reihen nicht gefeit, werden Vorurteile und Ängste der Menschen für eigene Zwecke missbraucht.
Dabei sind das zurückliegende Jahr und das Jahr 2017 keine, in denen die Politik mit simplen Antworten auf komplexe Probleme reagieren darf. Das gilt im Übrigen auch für Fragen der Arzneimittelversorgung. Bislang hatten aber die politischen Entscheidungen kaum einen Bezug zur politischen Notwendigkeit. Denn Populismus ist das Maß für unterschätzte Probleme in der Bevölkerung. Ich bin, bei allem Schrecken und aller Veränderung, dennoch – oder gerade deswegen – zuversichtlich, dass Fakten und Wahrhaftigkeit die Wahl im nächsten Jahr bestimmen und Vertrauen und Freiheit endlich wieder an Raum gewinnen.
Birgit Fischer, Verband forschender Arzneimittelhersteller (vfa)
Was war Ihr persönliches Highlight in 2016 (positiv oder negativ, beruflich oder übergreifend)?
Im Rahmen einer bundesweiten Transparenzinitiative der forschenden Pharma-Industrie haben haben 54 Arzneimittelunternehmen im Jahr 2016 veröffentlicht, wie viel Geld sie im Jahr zuvor an Ärztinnen und Ärzte und medizinische Organisationen gezahlt haben und wofür. Sie wollen damit deutlich zu machen, wo Ärzte und Industrie zusammenarbeiten und warum sie das tun. Diese Veröffentlichungen durch vfa- und FSA-Mitgliedsunternehmen und die Mitwirkung couragierter Ärzte sind ein bedeutender Schritt für Transparenz und gute Kooperation im deutschen Gesundheitswesen.
Die Umsetzung des Transparenzkodexes im Jahr 2016 ist Teil eines langen Prozesses, der für Transparenz und ethisches Marketing steht: Schon 2004 haben sich die Mitgliedsfirmen unseres Verbandes einen Kodex gegeben, der die lautere Zusammenarbeit mit Ärzten beschreibt und sagt, wo die Grenzen sind. Damals wurde auch die Freiwillige Selbstkontrolle der Arzneimittelindustrie eingerichtet, die FSA. Sie hat die Aufgabe, über die Einhaltung zu wachen und den Kodex weiterzuentwickeln.
Welche besonderen Ziele und Projekte haben Sie für 2017?
2017 ist das Jahr der Bundestagswahl. Und die findet in bewegten Zeiten statt. Egal wo man in der westlichen Welt hinschaut, auf die US-Wahlen, das italienische Verfassungsreferendum oder die Brexit-Entscheidung der Briten: Überall kam es zu überraschenden Voten der Bevölkerung. Hier kommt ein gefährlicher Entfremdungsprozess zwischen zahlreichen Bürgern und ihren Vertretern in Staat und Gesellschaft zum Ausdruck. Und Deutschland ist dagegen nicht gefeit. Das große Thema 2017 für Parteien, Verbände, Kirchen und Gewerkschaften heißt also Dialog mit den Bürgern. Daran möchte ich mitwirken, so gut ich kann! Der Gesundheitssektor als ein elementarer Bereich unserer Gesellschaft nimmt dabei für Bürger, Zivilgesellschaft und Unternehmen eine besondere Rolle ein.
Und ganz allgemein: Was wird in unserem Markt am 31.12.17 anders sein als heute?
2017 werden weitere neue Medikamente auf den Markt gekommen sein und noch mehr Patienten in Deutschland können auf Heilung oder auf eine bessere Behandlung hoffen: Bei Krebserkrankungen, Multipler Sklerose und Infektionen wird es neue Arzneimittel geben. Auch weitere Medikamente gegen Hämophilie A und B werden erwartet. Eine ganze Reihe dieser neuen Therapien basieren auf monoklonalen Antikörpern, die jeweils sehr gezielt in einen Prozess im Körper eingreifen. Der Medizinische Fortschritt bleibt also ein Motor der Veränderung. Für diese Veränderung muss das deutsche Gesundheitswesen offen bleiben, um die damit verbundenen Chancen zu nutzen.
Bernhard Wingerberg, Promedico
Was war Ihr persönliches Highlight in 2016 (positiv oder negativ, beruflich oder übergreifend)?
Sicherlich der Erfolg unserer Marke Pure Encapsulations auf dem deutsche Apothekenmarkt. Wir konnten mit Promedico ein weiteres Jahr in Folge deutlich über der Marktentwicklung wachsen und unsere Marktanteile stark ausbauen. So erhielten wir in diesem Frühjahr für Pure Encapsulations die Auszeichnung „OTC-Marke des Jahres 2016“ – dies hätte ich zu einem solch frühem Zeitpunkt noch nicht erwartet. Auch freut es mich, dass es uns gelungen ist, bei vielen Pharmazeuten und PTAs die Leidenschaft für die Mikronährstoffberatung in der Apotheke zu entfachen und somit eine breite und erfolgreiche Kundenunterstützung zu erfahren. Für diese ausgezeichnete Zusammenarbeit möchte ich mich besonders bedanken und setze dies als das eigentliche Highlight in diesem Jahr!
Welche besonderen Ziele und Projekte haben Sie für 2017?
Wir werden uns als Promedico natürlich weiterhin für den Erfolg der Marke Pure Encapsulations einsetzen und unsere Geschäftsstrategie konsequent in der DACH-Region fortsetzen. Ein weiterer Meilenstein unserer Erfolgsgeschichte wird sicherlich unser kommender Expopharm-Auftritt für Pure Encapsulations sein. Als persönliche Herausforderung sehe ich bei unserem rasanten Wachstum das Festhalten an unseren besonderen Unternehmenswerten bei gleichzeitig starkem Personalwachstum. Der Fokus unseres Familienunternehmens auf unternehmerisches Handeln, auf Verantwortung, Vertrauen und Teamspirit muss auch in dieser Phase unbedingt erhalten bleiben. Diese Säulen sind die Basis unseres Erfolges.
Und ganz allgemein: Was wird in unserem Markt am 31.12.17 anders sein als heute?
Gespannt blicke ich auf die Veränderungen, die die EuGH-Entscheidung zum Rx-Bonus im ausländischen Versandhandel mit sich bringen wird. Wie auch immer die Entscheidung zum Rx-Versandverbot oder den Rx-Boni ausfallen wird, die Apothekenwelt wird in 2017 eine andere sein. Auch erwarte ich weitere Veränderungen in der Großhandelslandschaft. Der Kauf von Ebert+Jacobi durch die Noweda ist sicherlich nicht der letzte Schritt einer zu erwartenden Konzentration auf dem deutschen Markt. Schließlich wird durch die kommende Bundestagswahl auch das politische Umfeld für die Branche entscheidend beeinflusst. Eine Projektion, was sich hierdurch verändern wird, traue ich mir heute allerdings nicht zu. Wichtig ist hierbei jedoch mein persönliches Credo: Alle Veränderungen bringen immer Chancen mit sich, man muss sie erkennen und nutzen.
Eliette Fischbach, Apotheker ohne Grenzen (AoG)
Was war Ihr persönliches Highlight in 2016 (positiv oder negativ, beruflich oder übergreifend)?
Beruflich war dies auf jeden Fall mein Notfalleinsatz auf Haiti. Wir haben als Apotheker ohne Grenzen dort pharmazeutische Nothilfe nach dem Hurrikan Matthew geleistet. Bei Noteinsätzen werden mein Wissen und meine Fähigkeiten als Nicht-Pharmazeutin vor allem in Deutschland benötigt. Dieses Mal mussten wir allerdings vor Ort mit einem neuen Partner die Zusammenarbeit koordinieren und die Entzollung unserer Medikamentenlieferung organisieren. Da wurde ich gebraucht und konnte vor Ort helfen und unsere ehrenamtlichen Einsatzkräfte unterstützen.
Welche besonderen Ziele und Projekte haben Sie für 2017?
Eines meiner vielen Ziele mit Apotheker ohne Grenzen fürs kommende Jahr ist, dass wir mit unseren Mitgliedern, Spendern und Partnern neben der Nothilfe weiterhin und verstärkt unsere Langzeit-Projekte mit unserer pharmazeutischen Kompetenz voranbringen können. Wir arbeiten in vielen Gegenden der Welt um dort die Gesundheitsstrukturen nachhaltig zu verbessern und um eine bleibende Wirkung zu erzielen. Katastrophale Zustände herrschen in vielen Ländern auch ohne dass in Deutschland darüber berichtet wird. So hoffe ich, dass wir auch in 2017 unsere Arbeit in einem Slum von Buenos Aires genauso weiterführen können, wie die Schulungen von Gesundheitshelfern in abgelegenen Gebieten Nepals. Man braucht für solche Arbeit einen langen Atem und muss bereit sein, sich über Jahre hinweg zu engagieren. Wir sind dazu bereit.
Und ganz allgemein: Was wird in unserem Markt am 31.12.17 anders sein als heute?
Hier erlaube ich mir – in Anbetracht der Ereignisse vom 19. Dezember in Berlin – einen Wunsch in Worte zu fassen: Ende 2017 ist noch mehr Menschen in Deutschland klar geworden, dass wir ein großes Glück haben in Europa zu leben und dass wir dieses Glück nicht mit rechtspopulistischen Mitteln festigen können. Wir haben erkannt, dass es sich lohnt sich für Integration in Deutschland einzusetzen und für die Gesundheit und das Wohlergehen von Menschen weltweit zu kämpfen. Glück fühlt sich nun mal besonders gut an, wenn man es mit anderen teilen kann.
APOTHEKE ADHOC Debatte