Der italienische Gesundheitsminister Renato Balduzzi hat den Pharmakonzern Novartis kritisiert: Er habe zu spät über Unregelmäßigkeiten bei Impfstoffen gewarnt. In einem Gespräch mit dem Minister hätten Vertreter des Konzerns eingeräumt, zunächst gar nicht und dann nur unvollständig über Kontrollen ihrer Produktion informiert zu haben, hielt das Ministerium fest.
Novartis hatte demnach im Gespräch mit dem Minister bekräftigt, dass seine Grippeimpfstoffe sicher seien und die Wirksamkeit der Dosen nicht beeinträchtigt sei.
Balduzzi hat von dem Konzern weitergehende Informationen und Proben des Impfstoffs mit den Anomalien verlangt. Sie sollen in Italien eingehend untersucht werden. Dafür zuständig ist das staatliche Gesundheitsinstitut.
Aus Sicherheitsgründen hatte das italienische Ministerium am Mittwoch einen Verkaufsstopp der Vakzine ausgesprochen. Dem haben sich die Schweiz und für einzelne Chargen auch Deutschland angeschlossen.
Betroffen sind in Italien knapp eine halbe Million Dosen des Grippeimpfstoffs. Es geht um möglicherweise gesundheitsgefährdende Qualitätsmängel. Die Impfstoffe wurden als Vorsichtsmaßnahme gestoppt, weil „unerwünschte Reaktionen“ darauf möglich seien, hieß es.
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