Frühe Nutzenbewertung

IQWiG: Hersteller-Kritik nicht haltbar

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Berlin -

Nach den ersten zehn frühen Nutzenbewertungen neu zugelassener Medikamente zieht das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit (IQWiG) eine positive Zwischenbilanz: „Es hat sich bestätigt, dass das Verfahren funktioniert“, sagt IQWiG-Chef Professor Dr. Jürgen Windeler. Auch die Ergebnisse der Arzneimittelbewertungen seien „insgesamt relativ gut ausgefallen“. Die Kritik einiger Pharmaverbände am Prüfverfahren verurteilte Windeler als ungerechtfertigt und nicht haltbar.

 

Im Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetz (AMNOG) war festgelegt worden, dass sich jedes neu zugelassene Arzneimittel einer Nutzenbewertung unterziehen muss. Nach der Zulassung müssen die Hersteller beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) ein Dossier über den Zusatznutzen des Medikamentes vorlegen, das vom IQWiG wissenschaftlich bewertet wird. Nur wenn das IQWiG einen Mehrwert erkennt, darf der Hersteller den Preis seines Produktes mit den Krankenkassen aushandeln.

Das Institut hat bislang drei Wirkstoffen einen „beträchtlichen“, einem einen „geringen“ und zwei weiteren Medikamenten einen vorhandenen, aber „nicht quantifizierbaren“ Zusatznutzen zugesprochen. „Das ist unter dem Strich ein deutlich positiveres Ergebnis als viele erwarteten“, kommentiert Windeler. Der IQWiG-Chef unterstrich außerdem, dass mit dem Verfahren mehr Transparenz geschaffen worden sei: „Jeder kann nachlesen, welche Unterlagen und Argumente ein Hersteller vorlegt. Alle Informationen, auf denen die Bewertung beruht, werden publiziert.“

Auch deswegen ist die Kritik einiger Herstellerverbände aus Sicht von Windeler „sachlich nicht haltbar, in einigen Punkten nachweislich falsch“. Die Hersteller hatten etwa kritisiert, das IQWiG habe zum Teil unethische Studien verlangt und vorlegte Studien zerstückelt, um die Daten für die Arzneimittelbewertung unbrauchbar zu machen.

Windeler wies die Kritik zurück, für die er eine eigene Erklärung hat: „Ich kann verstehen, dass Hersteller, deren Wirkstoffe nicht gut abschneiden, laut protestieren“, so der Institutsleiter.

 

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