Nutzenbewertung

IQWiG auf Expertensuche

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Wegen der Einführung der frühen Nutzenbewertung rechnet das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) ab 2011 mit einer erhöhten Auftragszahl. Um den gesteigerten Bedarf an Experten decken zu können, hat das Institut eine Datenbank erstellt, über die sich interessierte Ärzte für die klinische Bewertung neuer Medikamente bewerben können.

Um die Auswirkung eines neuen Medikamentes auf den klinischen Alltag zu untersuchen, konsultiert das IQWiG Ärzte. Bei Interesse können sich die Mediziner in der Internet-Datenbank des Institutes seit vergangener Woche mit einem „Sachverständigen-Profil“ registrieren. Neben einem abgeschlossenen Hochschulstudium müssen die Experten die Qualifikation eines Facharztes vorweisen können und eine Liste von Publikationen einreichen. Um sicher zu gehen, dass keine Interessenkonflikte bestehen, müssen die Ärzte dem IQWiG bescheinigen, dass keine Beziehungen zu dem jeweiligen Pharmaunternehmen besteht.

Wählt das Institut einen Mediziner aus, muss dieser auf einem Fragebogen zunächst die wichtigsten bei der Bewertung zu beachtenden Punkte auflisten. So sollen unter anderem die durch das Arzneimittel entstehenden Therapieoptionen, die Auswirkungen des Medikamentes auf den Versorgungsalltag des Patienten sowie der Stand der medikamentösen und medizinischen Leitlinien dargestellt werden. Wenn diese erste Beurteilung des Experten nicht ausreicht, wird das IQWiG den Experten weiter befragen.

Für die Erstellung des Fragebogens erhält der Arzt eine einheitliche Pauschale. Falls sich die Bewertung als umfassend und komplex herausstellt, werden die zusätzlichen Aufwände nach Tagessätzen bezahlt.

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