Allianz der Heilberufe

Becker: Verbände sind freier als Kammern

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Berlin -

In dieser Woche hat sich der Deutsche Apothekerverband (DAV) mit mehreren Ärzteverbänden in der „Allianz der Heilberufe“ zusammen geschlossen. DAV-Chef Fritz Becker erklärt, welche Themen durch die Allianz angepackt werden können und warum er gegenüber Krankenkassen und Politik ungezwungener kommunizieren kann als in der ABDA.

ADHOC: Was kann die „Allianz der Heilberufe“, das die ABDA nicht kann?
BECKER: Die Allianz ist der erste Zusammenschluss freier Verbände von Apothekern und Ärzten. In der ABDA sind auch Körperschaften organisiert: Im Gegensatz zu freien Verbänden können diese ihre politische Meinung nicht frei äußern, weil sie beispielsweise vom Sozial- und Gesundheitsministerium zurückgepfiffen werden könnten.

ADHOC: Welche Themen können Sie in der Allianz also kommunizieren?
BECKER: Es gibt viele Bereiche, in denen Ärzten und Apotheker an einem Strang ziehen. Beispiel Impfstoffe: Beide Berufsgruppen fordern, dass diese nicht mehr ausgeschrieben werden. In der Allianz können Apotheker und Ärzte gemeinsam auf Krankenkassen und Politik zugehen und ihre Forderungen geltend machen. Setzen wir uns durch, resultiert daraus eine bessere Impfstoffversorgung, und damit steigt auch die Durchimpfungsrate.

ADHOC: Mit den Ärzten können Sie sich also besser durchsetzen?
BECKER: Wir wollen gemeinsam das Verhältnis zu Krankenkassen und Politik wieder auf eine vernünftige Basis stellen. Insbesondere die Verhandlungen mit den Kassen sind schwieriger geworden. Es geht den Kassen hauptsächlich ums Geld und nicht ums Patientenwohl. Der Patient muss wieder mehr im Fokus stehen.

ADHOC: Wird der DAV in der Allianz seine Standpunkte gegenüber den Kassen auch lauter und vehementer als gewohnt vertreten?
BECKER: Der DAV war schon immer frei und konnte seine Meinung immer frei äußern. Deswegen haben wir für den Notdienstfonds auch eine Behörde ausgegründet, die gegenüber dem Bundesgesundheitsministerium (BMG) Rechenschaft ablegen muss.
Auch in den Protesten zum Fixhonorar und zum Kassenabschlag kam alles von den Verbänden. Im Zusammenschluss mit den freien Verbänden der Ärzte können wir uns ebenso frei äußern und situationsbedingt auch Protestaktionen durchführen.

ADHOC: Was sagen denn die Kammern und die ABDA zu dieser neuen Tätigkeit des DAV?
BECKER: Die ABDA hat den gesamten Gründungsprozess wohlwollend begleitet und unterstützt uns bei dieser Tätigkeit.

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