Drogenbeauftragten

Internetsucht als Krankheit anerkennen

, Uhr
Berlin -

Internetsucht soll nach dem Willen der Drogenbeauftragten der Bundesregierung in Zukunft als Krankheit anerkannt werden. „Die Forderung nach einer einheitlichen Diagnostik ist berechtigt“, sagte Marlene Mortler am Freitag in Berlin. Um seriöse Daten und Fakten zu dieser Abhängigkeit zu bekommen, müsse die Forschung zusätzlich unterstützt werden. Rund eine Million Menschen sind in Deutschland nach Expertenschätzungen süchtig nach dem Internet.

„Diese Form der Sucht ist nicht als Krankheit anerkannt. Dennoch sind bereits die abhängigen Patienten in Behandlung. Es gibt hier absoluten Handlungsbedarf“, sagte die CSU-Politikerin. Von Sucht sprechen Experten, wenn sich die Nutzer aufgrund der massiven Nutzung sozial isolieren und Entzugserscheinungen und Störungen entwickeln.

Eine völlige Abstinenz sei im Gegensatz zu anderen Suchtformen jedoch kaum möglich. Ohne Computer könne man im Berufsleben und auch in der Freizeit kaum mehr auskommen. „Das neue Ziel wird die 'Online-Offline-Balance' sein“, sagte Mortler.

Besonders bei Kindern und Jugendlichen sei es „wichtig, rechtzeitig und zielgerichtet Aufklärung zu betreiben“. Deshalb könne die Vermittlung einer frühen Medienkompetenz im Kindesalter helfen, eine Abhängigkeit vorzubeugen.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Neuere Artikel zum Thema
Mehr zum Thema
Verzögerungen wegen „KOB light“?
ePA: Die Angst vor Abmahnungen
Mehr aus Ressort
Podcast NUR MAL SO ZUM WISSEN
Apotheken in der Warteschleife
294 Euro für alle – mit Ausnahmen
Berlin: Eine Stelle für den Kammerbeitrag
Ersatzkassen-Rabattverträge
Antibiotika: 9 von 14 kommen aus Europa

APOTHEKE ADHOC Debatte