EU-Pharmapaket

Internetportal für Rx-Arzneimittel

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Patienten in der EU sollen sich künftig besser über verschreibungspflichtige Medikamente informieren können. Mit dieser Richtlinie soll ein unabhängiges Internetportal geschaffen werden, das auch Fakten über Krankheiten und Therapiemöglichkeiten liefert. Das EU-Parlament stimmte in Straßburg mit deutlicher Mehrheit für den Richtlinienentwurf, über den allerdings noch mit dem Rat verhandelt werden muss.

„Das Recht, sich als Patient und Verbraucher aus zertifizierten Quellen zu informieren, ist ein bahnbrechender Erfolg“, betonte der liberale EU-Parlamentarier Dr. Jorgo Chatzimarkakis. Die Industrie soll Informationen über verschreibungspflichtige Medikamente nur dann weitergeben können, wenn diese vorab von der europäischen Arzneimittelagentur EMA geprüft wurden.

„Wichtig ist, was der Patient wissen will, und nicht, was die Industrie verkaufen will“, sagte der christdemokratische Europaabgeordnete Dr. Peter Liese. „Was wir uns vorstellen sind allgemeinverständliche Erklärungen in einer Sprache, die jeder versteht.“ In einer Rubrik „Häufig gestellte Fragen“ sollen Wirkungen und Nebenwirkungen der Medikamente zusammengefasst werden.

Weil seit Jahren über dieses Thema kontrovers diskutiert wurde, dürfte nach Ansicht von Liese eine Einigung mit den EU-Regierungen nicht vor Ende 2011 zustande kommen. Der ursprüngliche Vorschlag der EU-Kommission aus dem Jahr 2008, das bestehende Werbeverbot für verschreibungspflichtige Medikamente zu lockern, hatte massiven Protest bei Parlamentariern, Krankenkassen und Ärzten ausgelöst.

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