IQWiG

Institut dementiert Vorwürfe

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Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) weist Vorwürfe des Verbandes Forschender Arzneimittelersteller (VFA) zurück, wonach der für das Institut tätige Gesundheitsökonom Professor Dr. Jamie Caro sein Expertenwissen zu Geschäftszwecken missbraucht. „Aus unserer Sicht hat Professor Caro nicht gegen die getroffene Vertraulichkeitsvereinbarung verstoßen“, sagte IQWiG-Sprecherin Dr. Anna-Sabine Ernst gegenüber APOTHEKE ADHOC. Caro hatte im April dieses Jahres für das amerikanische Pharmaberatungsunternehmen United Biosource Corporation (UBC) einen Vortrag über die geplanten IQWiG-Methoden zur Kosten-Nutzen-Bewertung in der Medizin gehalten, an deren Erarbeitung er maßgeblich beteiligt war.

Bei Gesundheitsökonomen sei es durchaus üblich, dass sie für die Industrie arbeiteten, so Ernst. In einem Brief an Institutsdirektor Professor Dr. Peter Sawicki nahm Caro zu den Vorwürfen des VFA Stellung und erklärte, er habe eine „Firewall“ zwischen seiner IQWiG-Position und seiner Tätigkeit für UBC aufgebaut. „Es werden Herrn Caro Interessenkonflikte angedichtet, die er nicht hat“, so die Sprecherin. In den Anschuldigungen sieht das IQWiG den Versuch, das Institut als „unbequemen neuen Akteur im Gesundheitswesen sowie seine Experten zu diskreditieren“.

Die VFA-Vorwürfe, UBC seien durch Caros Tätigkeit für das Unternehmen die bisher nicht publizierten technischen Anhänge der IQWiG-Methoden bekannt, weist das Institut als haltlos zurück. Caros habe in seinem Vortrag lediglich über die Inhalte des veröffentlichten Methodenpapiers gesprochen, sagte Ernst. Die Stellungnahmen zum diesem ersten Entwurf würden derzeit eingearbeitet. Die zweite Version soll zusammen mit den technischen Anhängen im dritten Quartal publiziert werden. „Es gibt keine Geheimdokumente“, so die IQWiG-Sprecherin. Die Anhänge enthielten „ vor allem Lehrbuchwissen der Gesundheitsökonomie“. Der vom VFA monierte Wissensvorsprung liege auch deshalb nicht vor, weil die Methoden im weiteren Stellungnahmeverfahren sowie durch noch ausstehende Probeläufe noch modifiziert werden könnten, sagte Ernst.

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