Medi-Convent

Insolvenz statt Integrierte Versorgung

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Die Managementgesellschaft Medi-Convent, die für Versicherte der früheren BKK Gruner & Jahr seit 2007 ein Modell für Integrierte Versorgung angeboten hatte, ist insolvent. Verordnungen von Patienten, die an dem Modell teilgenommen haben, werden von der GmbH nicht mehr erstattet. Wie die Apothekerkammer Hamburg mitteilte, ist bereits Anfang Mai ein Insolvenzverfahren eröffnet worden. Die Novitas BKK, in der neben der Kasse des Verlagshauses 20 weitere Betriebskrankenkassen aufgegangen sind, hat sich bereit erklärt, die seit Anfang des Jahres ausstehenden Beträge zu zahlen.

Medi-Convent hatte teilnehmenden Ärzten eine „außerbudgetäre Honorierung der ärztlichen Leistungen“ versprochen. Patienten wurden mit dem Wegfall der Praxisgebühr, einer Rabattierung der Rezeptzuzahlung und einer Rückerstattung von bis zu 200 Euro Krankenkassenbeitrag pro Jahr gelockt. Zusätzlich erhielten die Versicherten einen Spezialtarif in kooperierenden Fitness-Studios. Das Modell gab es in Hamburg, Schleswig-Holstein, Hessen und Berlin.

Als Managed-Care-Firma bot Medi-Convent Krankenkassen eigenen Angaben zufolge an, gegen eine Pauschale die Budgetverantwortung für die Versorgung der Versicherten zu übernehmen. Die Teilnehmer erhielten eine eigene Chip-Krankenversichertenkarte, mit deren Hilfe die Abrechnungsdaten wie bei herkömmlichen Krankenkassen maschinell erzeugt und weiterverarbeitet werden konnten. Die Rechenzentren waren aufgefordert worden, Verordnungen wie üblich zu erstatten und Medi-Convent in Rechnung zu stellen.

Die Gesellschaft trug damit für die teilnehmenden Versicherten das gesamte finanzielle Risiko der Behandlung. Im nun eingetretenen Insolvenzfall bestand damit die Gefahr, dass Apotheker und Ärzte auf den Kosten für die erbrachten Leistungen sitzen bleiben. Denn nur im Fall der Pleite einer Kasse haftet der Landesverband.

Mit der Zusicherung der BKK Novitas, alle ausstehenden Rechnungen zu übernehmen, sind diese Befürchtungen vom Tisch. Dennoch sollten Apotheker Verordnungen im Rahmen des Medi-Convent-Modells ab sofort nicht mehr bedienen.

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