Innovationsfonds

Versender wollen Geldspritze für E-Rezept APOTHEKE ADHOC, 23.03.2015 15:17 Uhr

Berlin - 

Seit dem Rx-Boni-Verbot leiden deutsche Versandapotheken mehr denn je unter ihrer Rx-Schwäche. Weil das Päckchen erst verschickt werden darf, wenn das Rezept bei der Versandapotheke liegt, werden viele Patienten von den langen Wartezeiten geschreckt. Der Bundesverband Deutscher Versandapotheken (BVDVA) fiebert daher der Einführung eines elektronischen Rezeptes entgegen – und bewirbt sich um Mittel aus dem geplanten Innovationsfonds.

In seiner Stellungnahme zum GKV-Versorgungsstärkungsgesetz (GKV-VSG) loben die Versender das Ziel der Regierung, die Innovationen in der Versorgung durch die Schaffung eines dafür vorgesehenen Fonds verstärkt zu fördern. Die Versandapotheken würden in diesem Bereich bereits heute verschiedene Maßnahmen anbieten.

Diese Ansätze müssten aus Sicht des BVDVA mit dem Innovationsfonds gestärkt werden: „An allererster Stelle ist hier das im Zuge des E-Health-Gesetzes geplante elektronische Rezept zu sehen. An diesem international bereits weit vorangetriebenen und erprobten Konzept, kommt auch Deutschland nicht vorbei.“

Ein weiterer Punkt für die Versender ist der elektronische Medikationsplan, der mit seinen auch mobilen Anwendungsmöglichkeiten „einen Meilenstein in der Versorgung und Arzneimitteltherapiesicherheit darstellt“. Beide Maßnahmen lieferten einen wertvollen Beitrag zur Versorgung der Bevölkerung insbesondere in der Fläche, sind die Versender überzeugt.

Der Arzneimittelversandhandel hat nach Angaben des BVDVA im vergangenen Jahr um mehr als 11 Prozent gegenüber dem Vorjahr zugelegt. Insbesondere mobile Anwendungen kämen den Kunden zugute. „Die Innovationsforschung sollte hier als Schwerpunkt ansetzen und den Bereich Telemedizin und internetbasierte Beratungs- und Vertriebslösungen besonders fördern“, fordert der Verband.

Die Große Koalition will jährlich 300 Millionen Euro für die Förderung innovativer sektorenübergreifender Versorgungsprojekte und für die Versorgungsforschung bereitstellen. Darauf hatten sich Union und SPD im Koalitionsvertrag geeinigt. Die Begehrlichkeiten in der Branche sind groß, viele schielen auf die Fördermittel.

Auch die ABDA hatte sich in diesem Spiel schon positioniert: „Mit einem sektorübergreifenden Medikationsmanagement haben die Apotheker bereits ein wichtiges Zukunfts- und Innovationsthema in Angriff genommen“, sagte ein Sprecher. Ob eine Bewerbung um entsprechende Mittel sinnvoll und aussichtsreich sei, könne man aber erst sagen, wenn die gesetzliche Regelung und die Kriterien zum Innovationsfonds vorlägen, hieß es im vergangenen Jahr.