Kippels besucht Kalker Apotheke

Inhaber: „2025 sollte ein Jahr des Handelns sein“

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Berlin -

Apotheken haben im Wahlkampf bisher kaum eine Rolle gespielt. Auch in den Wahlprogrammen wird die Branche höchstens am Rande erwähnt – obwohl das Apothekensterben im vergangenen Jahr wieder einen traurigen Höchststand erreicht hat. Der Bundestagsabgeordnete Dr. Georg Kippels (CDU) kam Ende vergangener Woche in die Kalker Apotheke von Gence Polat. Gemeinsam mit seiner Frau Hayriye sprach der Inhaber mit Kippels über die Probleme und Herausforderungen in der Branche.

Ursprünglich sollte der Besuch bereits Ende letzten Jahres stattfinden. Durch das Ampel-Aus musste der Termin auf Januar geschoben werden. Das Wahlkreisbüro des Bundestagsabgeordneten sei auf den Inhaber zugekommen und habe nach einer Besuchsmöglichkeit gefragt, um vor Ort über die aktuelle Situation in der Kalker Apotheke zu sprechen. „Ich glaube, es ist super wichtig, jede Chance zu nutzen, um mit der Politik in den Dialog zu treten – sei es, indem wir selbst einladen oder solche Möglichkeiten aktiv wahrnehmen, auch losgelöst von der Standesvertretung“, appelliert Polat. Insbesondere, da die vorgezogenen Bundestagswahlen bereits in wenigen Wochen stattfinden. „Doch 2025 sollte nicht ein Jahr des Jammerns sein. 2025 sollte ein Jahr des Handelns sein.“

Alleine im vergangenen Jahr mussten rund 530 Apotheken ihre Türen für immer schließen, die Apothekendichte in Deutschland liegt bei gerade einmal 20 Apotheken pro 100.000 Einwohner – deutlich unter dem EU-Durchschnitt. Ein wesentlicher Grund für die vielen Schließungen sei das unzureichende Honorar. „Wir haben im Gespräch deutlich gemacht, dass eine Honorarerhöhung der Apotheken unumgänglich ist“, erklärt Polat.

Auch das Thema, die Kompetenzen von Apothekerinnen und Apothekern in Zukunft besser zu nutzen, habe Polat angesprochen. „Des Weiteren konnten wir deutlich machen, wie niedrigschwellig wir Apotheken für unsere Patienten da sind. Das spielt vor allem bei Präventionsprogrammen, dem Impfen und Vor-Ort-Testungen eine zentrale Rolle.“ Auch die Unzufriedenheit mit der aktuellen Führungsstruktur des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) sei thematisiert worden.

Hoffnung auf Veränderungen unter neuer Regierung

„Eine Politik ohne den Austausch mit der Basis ist entweder keine oder jedenfalls keine gute Politik. Deshalb schätze ich jede Möglichkeit des Dialogs“, erklärte Kippels nach seinem Besuch. „Danke für die Einblicke und die klare Positionierung, was sich dringend ändern muss.“

Auch Polat ist mit dem Gesprächsverlauf zufrieden: „Ich habe den Eindruck, dass die CDU es ernst meint und das Thema wirklich in die Hand nehmen will.“ Der Apotheker hofft, dass die Neuwahlen ein erster Schritt in Richtung einer zukunftssicheren Perspektive für die Apotheken und deren Mitarbeitende sein werden.

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