Apothekendichte

„In jedem Haus eine Apotheke“

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Rechtzeitig zum Deutschen Apothekertag macht der Gesundheitsökonom Professor Dr. Jürgen Wasem von der Universität Duisburg-Essen mit kritischen Äußerungen zur Apothekendichte in Deutschland auf sich aufmerksam: Gegenüber der „Rheinischen Post“ forderte Wasem eine Verringerung der Apothekenanzahl - und des Honorars.

Gerade in Großstädten gebe es zu viele Apotheken. „Da hat das Wort Hausapotheke eine ganz eigene Bedeutung, nämlich, etwas überspitzt gesagt, in jedem Haus befindet sich eine Apotheke. Auf dem flachen Land sieht das anders aus.“

International gesehen sei Deutschland zwar nicht Spitzenreiter. „Aber wir haben eine überdurchschnittliche Apothekendichte. Es ist fraglich, ob man so viele Apotheken braucht.“

Auch beim Apothekenhonorar sieht Wasem noch Luft: „Wir haben im internationalen Vergleich hohe Spannen für den Handel. Das ist auch unumstritten“, so Wasem. „Es muss darüber diskutiert werden, inwieweit hier noch Wirtschaftlichkeitsreserven liegen.“

Bei einer Reduzierung der Apotheken müsse sichergestellt werden, dass das Betreiben einer Apotheke auf dem Land attraktiv sei. „Möglicherweise muss man sich da neue Vergütungssysteme überlegen.“

Schließlich macht sich Wasem wieder einmal für die Einführung von Apothekenketten in Deutschland stark: Beratungsqualität, Arzneimittelsicherheit und Sortiment seien denen der inhabergeführten Apotheken ebenbürtig. Außerdem seien Ketten besonders um Qualität bemüht, da sonst der Ruf der gesamten Kette leiden könnte.

Erst vor einem Jahr hatte Wasem eine Studie zu den Apothekensystemen in Großbritannien und Norwegen angefertigt - mit finanzieller Unterstützung von DocMorris.

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