Grippeimpfstoffe

Impfstoffversender gegen Ausschreibung APOTHEKE ADHOC, 18.10.2012 12:21 Uhr

„Opfer der Sparwut“: Die A1-Versandapotheke nutzt die Gelegenheit, um Ausschreibungen zu Impfstoffen zu kritisieren. Foto: Elke Hinkelbein
Berlin - 

Exklusivverträge für Impfstoffe machen nicht nur Ärzten und Apotheken viel Arbeit, sondern auch den spezialisierten Impfstoffversendern die Einkaufsvorteile und damit das Geschäft kaputt. Entsprechend schimpft auch Dr. Marcus Krämer von der A1-Versandapotheke gegen die Ausschreibungen: Das Preisdiktat habe zur Folge, dass viele Patienten ohne Grippeschutz blieben.

Die Produktion von Impfstoffen sein langwieriger und störanfälliger als die Herstellung von Salben und Tabletten, sagt Krämer. Zudem sei die Haltbarkeit kürzer und die Impfstoffe müssten jedes Jahr den aktuellen Virusstämmen angepasst werden. Lieferschwierigkeiten wie jetzt in Bayern und Norddeutschland könnten daher immer auftreten.

Das Problem sei, dass andere Hersteller ihre Impfstoff-Produktion reduzierten, so Krämer. Dadurch käme es zu Versorgungsengpässen. Kritisch sieht der Impfstoff-Experte daher auch die Entwicklung in Baden-Württemberg: Die Krankenkassen haben für die nächsten zwei JahreVerträge über zahlreiche Impfstoffe geschlossen. Wie die Versorgung bei Ausfällen sichergestellt werden solle, stehe in den Sternen.