Angesichts des schleppenden Beginns bei den Corona-Impfungen und den Aufwand beim Betreiben von Impfzentren und Terminmanagement fordern die Vertragsärzte, so schnell wie möglich mit ins Boot geholt werden, um die Bevölkerung in den Praxen impfen zu können. Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Berlin wünscht sich ein Monopol für bestimmte Impfstoffe.
„Viele Menschen müssen sehr schnell geimpft werden. Das schaffen wir nur in den Praxen“, so der Vorstands der KV Berlin. „In der ambulanten Versorgung impfen wir in jedem Jahr innerhalb kürzester Zeit Millionen Menschen. Das schaffen wir auch bei der Covid-19-Impfung“, appelliert der KV-Vorstand an die Politik, die Stärken der vertragsärztlichen Versorgung einzusetzen, sobald ein Impfstoff mit einer einfacheren Logistik in Deutschland zugelassen ist.
Dies wäre beim Covid-19-Impfstoff des Unternehmens AstraZeneca und der Universität Oxford der Fall, der laut aktuellen Kenntnissen in den nächsten Wochen seine Zulassung erhalten soll. „Der Vorteil gegenüber dem Impfstoff von Biontech/Pfizer liegt klar auf der Hand. Die Lagerung bei Kühlschranktemperaturen macht eine Impfung in den Praxen möglich“, heißt es weiter.
Um mit dem Impfen in den vertragsärztlichen Praxen loslegen zu können, brauche es allerdings eine gewisse Vorbereitungszeit – hier insbesondere mit Blick auf die Priorisierung der zu impfenden Menschen, die Einrichtung von Impfsprechstunden und das Impfen von immobilen Patienten. Vor diesem Hintergrund fordert die KV Berlin die Politik auf, schnellstmöglich Tatsachen zu schaffen und festzulegen, dass – sobald zugelassen – der Impfstoff AstraZeneca in den Praxen verimpft werden kann.
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