Impfstoff geht nicht über Apotheken Yvette Meißner, 19.08.2009 15:12 Uhr
Mit der heute verabschiedeten Impfstoffverordnung ist relativ sicher, dass die Apotheken bei der Verteilung der Schweinegrippe-Impfstoffe keine Rolle spielen werden. „Der Impfstoff gegen die neue Influenza A (H1N1) wird aller Voraussicht nach nicht auf dem Arzneimittelmarkt verfügbar sein“, heißt es in der Verordnung.
Die Organisation der Impfung und damit auch die Verteilung der Impfstoffe liegt nun bei den Bundesländern. Der Impfstoff wird aus Kostengründen in Ampullen geliefert, die zehn Dosen enthalten. Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) geht davon aus, dass die Impfstoffe nicht in der Arztpraxis verabreicht werden. Denkbar seien allerdings spezielle Impfsprechstunden bei den niedergelassenen Ärzten. Schmidt erwartet, dass in den meisten Fällen die Gesundheitsämter für die Impfungen verantwortlich sein werden. Auch Krankenhäuser, Betriebs- und Werksärzte kämen in Frage.
Der Hersteller GlaxoSmithKline, bei dem die Bundesregierung 50 Millionen Impfdosen bestellt hat, bestätigte gegenüber APOTHEKE ADHOC, dass Pandemieimpfstoffe ausschließlich an Regierungen verkauft werden. Somit könnten die Länder entsprechend der regionalen Gegebenheiten über Logistik und Distribution selbst entscheiden. Das spricht wohl auch gegen die Einbindung des pharmazeutischen Großhandels.