Impfstoff-Ausschreibungen

Kassen kritisieren „polemische“ Hausärzte

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Die Arbeitsgemeinschaft der Krankenkassenverbände in Bayern hat die Vorwürfe der Hausärzte zurückgewiesen: Auf Grundlage der vorliegenden Daten könnten derzeit keine seriösen und wissenschaftlichen Impf- und Erkrankungshäufigkeiten in Baden-Württemberg und Bayern in einen Zusammenhang gestellt werden. Dem bayerischen Hausärzteverband (BHÄV) zufolge sind im Freistaat doppelt so viele Menschen an Influenza erkrankt wie im benachbarten Bundesland, wo es keine Ausschreibungen gegeben hat.

Der BHÄV wäre gut beraten, wenn er seine Schlussfolgerungen zu Impf- und Grippeerkrankungshäufigkeiten von Infektionsepidemiologen absichern lassen würde, so die Kassenverbände. Die Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) wiesen sogar auf mehr Praxisbesuche in Baden-Württemberg durch Influenza hin. Zuletzt wurden dort demnach für die neunte Kalenderwoche sogar 25 Prozent mehr Fälle gemeldet. Der BHÄV versuche mit „billiger Polemik die Arzneimittel-Ausschreibungen in Verruf zu bringen – ohne fachliche relevante Belege beizubringen.“

Die Erkrankungswelle hat den Hausärzten zufolge beide Bundesländer relativ zeitgleich erreicht. Zudem seien sie in Einwohnerzahl oder der durchschnittlichen Influenza-Impfquote vergleichbar. Trotzdem habe es in Bayern 3550 Erkrankungen gegeben (eine pro 3500 Einwohner) und in Baden-Württemberg 1737 (eine pro 6200 Einwohner).

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