Zu Beginn der Impfsaison gegen Influenza wettert die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) gegen die Apotheken: „Impfen ist und bleibt ärztliche Aufgabe“, sagte KBV-Vize Dr. Stephan Hofmeister. Er kritisierte erneut die geplante Ausweitung des Impfangebots in Apotheken.
Arztpraxen seien die erste Adresse für die Grippeschutzimpfung. „Nur Ärztinnen und Ärzte kennen den umfassenden Gesundheitszustand ihrer Patientinnen und Patienten“, so Hofmeister. Die Patientinnen und Patienten vertrauten der ärztlichen Kompetenz und Empfehlung. „Sprechen Sie sie gezielt auf die Grippeschutzimpfung an“, appellierte er. Impfen sei die wichtigste und zugleich einfachste Präventionsmaßnahme gegen eine Influenza-Erkrankung. Insbesondere Risikogruppen wie ältere, chronisch kranke und immungeschwächte Menschen sollten sich impfen lassen.
Beim Impfen gehe es um mehr „als nur den Piks“, das Impfen umfasse auch die Impfanamnese, die Aufklärung zur Impfung sowie den Ausschluss von akuten Erkrankungen und Kontraindikationen. Die Debatte ist nicht neu, immer wieder beschwert sich die Ärzteschaft über das Impfangebot in der Apotheke.
Apothekerinnen und Apotheker dürfen nach Modellvorhaben mittlerweile bundesweit Impfen, um die Impfquote zu verbessern. Die Patientinnen und Patienten nehmen das niedrigschwellige Angebot laut Abda gerne an und zeigen sich zufrieden damit. In der vergangenen Grippesaison gab es 67.300 Impfungen in Apotheken. Nach § 20c Infektionsschutzgesetz (IfSG) können sie über 18-Jährige gegen Influenza und Personen, die das 12. Lebensjahr vollendet haben, gegen Covid-19 impfen.
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