Ärztehonorar

Allergologen: Mehr Geld für Hyposensibilisierung APOTHEKE ADHOC, 29.11.2012 14:56 Uhr

Berlin - 

Patienten mit Allergien werden unzureichend behandelt. Das ist das Ergebnis einer Studie des Gesundheitsökonomen Professor Dr. Jürgen Wasem von der Universität Duisburg-Essen. Demnach wird lediglich bei 7 Prozent der Heuschnupfenpatienten und 5 Prozent der Asthmatiker eine ursächliche Therapie durch eine Hyposensibilisierung durchgeführt. Den Allergologen zufolge ist eine der Ursachen die schlechte Bezahlung.

„Das Ergebnis bestätigt für uns eine dramatische Unterversorgung von Allergikern in Deutschland mit der einzig ursächlich wirksamen Therapie“, erklärt Dr. Kirsten Jung, Präsidentin des Ärzteverbandes Deutscher Allergologen (AeDA). Jung zufolge zählen ein schlechtes Honorarsystem und die Zersplitterung der Allergologie auf verschiedene Facharztgruppen zu den Gründen für das „Behandlungsdefizit“.

„Allergologe ist in Deutschland eine Zusatzbezeichnung, die Ärzte unterschiedlicher Fachrichtungen erwerben können. Ein zusätzliches Versorgungshonorar für die Arbeit dieser Kollegen wird nicht bereitgestellt“, so Jung. Der Einsatz der Allergie-Impfung werde dadurch bei Ärzten viel zu schlecht oder gar nicht honoriert. Darüber hinaus würden viele Patienten die Erkrankung Heuschnupfen nicht ernst genug nehmen. „Sie lindern lediglich ihre Anfangssymptome durch den Erwerb frei verkäuflicher Medikamente aus der Apotheke“, sagt Jung.