Die IKK classic hat ihre neue Rabattrunde unter Dach und Fach. Noch sind die Gewinner nicht bekannt. Klar ist aber bereits, dass von den 204 ausgeschriebenen Losen 30 nicht vergeben werden konnten, zwei Lose wurden vorzeitig geschlossen. Mit dabei: Eprosartan.
Für die Eprosartan-Generika von Ratiopharm/AbZ und Aristo fallen seit der letzten Festbetragsanpassung für die Versicherten Aufzahlungen von knapp 20 Euro an. Der GKV-Spitzenverband hatte die Erstattungsgrenze für die 98er-Packung à 600 mg von 96,89 auf 30,33 Euro gesenkt. Der Originalhersteller Abbott hatte den Preis für Teveten gar nicht reduziert.
Nach Firmenangaben liegt die Preisgrenze unter den Herstellungskosten. Eine Beteiligung an der IKK-Ausschreibung kam damit für die Unternehmen nicht in Frage, weil die Mehrkosten laut Gesetz nicht an die Versicherten weitergegeben werden dürfen.
Dass die Barmer erst kürzlich einen Zuschlag für den Wirkstoff erteilt hat, könnte darauf hindeuten, dass sich Hersteller und Kassen noch nicht in allen Fällen einig sind, wie die Rechtslage aussieht. Neben der Barmer hatten zuletzt auch die KKH, die Deutsche BKK und GQW Eprosartan ausgeschrieben. Die AOK und Spectrum K hatten in den vergangenen Monaten Zuschläge erteilt.
Insgesamt hat die IKK aber Verträge abschließen können, die 98 Prozent des ausgeschriebenen Umsatzvolumens von 347 Millionen Euro abdecken. Von den 369 Verträgen über 165 Wirkstoffe und Kombinationen entfällt laut IKK der größte Teil auf Mehrpartnermodelle. Dadurch sollen laut Kasse die Verfügbarkeit erhöht und Wahlmöglichkeiten für Ärzte und Apotheker geschaffen werden. Nur 20 Prozent der Fachlose sind demnach exklusiv.
81 Hersteller beteiligten sich laut Kasse an der Ausschreibung, 49 erhielten Zuschläge. 42 Prozent holten Teva/Ratiopharm, Hexal/Sandoz und Stada/Aliud. Die Verträge starten zum Jahreswechsel und haben eine Laufzeit von 24 Monaten. Auf die noch nicht vergebenen Lose können sich Unternehmen noch bewerben.
Insgesamt wird die IKK classic mit 644 Rabattverträgen in das kommende Jahr starten. Mit ihnen will die Kasse 130 Millionen Euro sparen; insgesamt liegen die Arzneimittelausgaben der Kasse zu Listenpreisen bei 1,7 Milliarden Euro.
APOTHEKE ADHOC Debatte