Gegen Krebserkrankungen

HPV: EU-Kommission will Impfquote steigern

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Berlin -

Die EU-Kommission macht sich für mehr Impfungen gegen Krebserkrankungen stark. Die Brüsseler Behörde will an diesem Mittwoch Vorschläge an die EU-Staaten präsentieren, wie sich mehr Menschen etwa gegen HPV-Viren impfen lassen könnten, wie EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides ankündigte. Humane Papillomviren (HPV) werden durch Sex übertragen und können unter anderem Gebärmutterhalskrebs und Krebs im Mund-Rachen-Raum hervorrufen.

Ziel sei es, dass sich bis 2030 neun von zehn der infrage kommenden Mädchen und ein bedeutender Teil der Jungen gegen HPV impfen lassen. Auch bei der Früherkennung sollen die Zahlen besser werden. „Weniger als 50 Prozent der Frauen zwischen 50 und 69 Jahren, also der Altersgruppe, an die sich die Screening-Programme richten, haben in den letzten zwei Jahren eine Mammografie durchführen lassen“, sagte Kyriakides, die nach eigenen Angaben selbst an Krebs erkrankt ist.

„Es ist schwierig, Menschen zu sagen, dass sie ihren Lebensstil ändern sollen“, sagte die Gesundheitskommissarin. Aber dies bedeute nicht, dass es nicht versucht werden könne. „Man muss es tun, ohne den Menschen Angst zu machen.“

Impfquote niedrig

Impfungen gegen bestimmte Krebserkrankungen gehen einer im November veröffentlichten Analyse der Krankenkasse DAK-Gesundheit in Deutschland bei Kindern und Jugendlichen zurück. Besonders deutlich ist dies bei 15- bis 17-jährigen Jungen, wie eine Auswertung der Krankenkasse unter ihren Versicherten ergab. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte bezeichnet die Impfquote als „besorgniserregend niedrig“. Laut Robert Koch-Institut erkranken in Deutschland im Jahr über 6000 Frauen und rund 1600 Männer an HPV-bedingtem Krebs.

Kyriakides kündigte zudem an, dass es im Februar ein Treffen mit Versicherungen und Banken geben solle, bei dem ein Verhaltenskodex unterschrieben werden solle. Damit solle sichergestellt werden, dass jemand, der vor 15 oder 20 Jahren an Krebs erkrankt sei, nicht beim Zugang zu Finanzdienstleistungen diskriminiert werde. So hätten Betroffene etwa davon berichtet, dass es wegen einer Krebserkrankung schwierig gewesen sei, an Kredite für einen Hauskauf zu kommen.

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