Hubmann fordert Sofortmaßnahmen

Honorar rauf, „auf welchen Wegen auch immer“

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Berlin -

Seit heute läuft die bundesweite Abda-Protestaktion „Wir sehen rot.“ in den Apotheken. Bis zum 27. April sollen Apothekenteams rote Kleidung tragen und die Patientinnen und Patienten auf die immer dramatischere wirtschaftliche Schieflage der Apotheken vor Ort hinweisen. Auch in Bayern ist die Situation angespannt: Mit aktuell 2768 Apotheken verzeichne das Bundesland den niedrigsten Stand seit Ende der 70er-Jahre. Der Bayerische Apothekerverband (BAV) fordert Sofortmaßnahmen, um die wirtschaftliche geschwächten Betriebe zu retten. 

Auch im ersten Quartal dieses Jahres ist die Zahl der Apotheken erneut gesunken. Mit 22 Apotheken pro 100.000 Einwohnern liegt Deutschland im europäischen Vergleich im unteren Drittel. Allein Bayern verzeichnete in den vergangenen zehn Jahren einen Rückgang von mehr als 500 Apotheken. Ein Hauptgrund dafür ist aus Sicht des BAV vor allem die unzureichende Vergütung: „Das ist zum einen in vielen Fällen die mangelnde Wirtschaftlichkeit, die daher rührt, dass unser Apothekenhonorar seit 20 Jahren nicht nennenswert angepasst wurde. Das andere ist der Mitarbeitermangel“, so der Vorsitzende Dr. Hans-Peter Hubmann.

Gerade Apotheken im ländlichen Bereich oder in strukturschwachen Gebieten hätten immer mehr Schwierigkeiten, Mitarbeiter zu finden. Und das würde weiter verstärkt dadurch, dass die Apotheken die Mitarbeiter einfach zu wenig entlohnen könnten, so Hubmann. Es müsse jetzt gehandelt werden, damit die Bundesrepublik nicht bald schon das Schlusslicht markiert.

Politik muss jetzt handeln

Der Apothekenrückgang betrifft ländliche Regionen und Städte gleichermaßen. Eigentlich bräuchte es sogar mehr Apotheken, da die Bevölkerung nicht nur wächst, sondern auch immer älter wird. Noch sei die Versorgung der Patientinnen und Patienten gesichert, auch durch Zusatzangebote der Apotheken wie etwa Botendienste oder Rezeptsammelstellen.

Dennoch brauche es jetzt Maßnahmen, um auch zukünftig eine sichere Versorgung sicher zu stellen. „Sofortmaßnahme heißt, eine nennenswerte Steigerung des Apothekenhonorars, auf welchen Wegen auch immer. Egal, wie der Gesetzgeber das machen möchte. Aber wir brauchen eine nennenswerte Summe im System. Und diesen Willen sehen wir derzeit nicht oder nur sehr eingeschränkt. Und das ist es, was gerade viel Frustration bei den Apothekeninhabern hervorruft“, so Hubmann.

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