Weiterbildung gestrichen

Homöopathie: Pharma Deutschland kritisiert Ärztekammer

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Berlin -

Die Landesärztekammer Baden-Württemberg (LÄK) streicht die Zusatzbezeichnung Homöopathie aus ihrer Weiterbildungsordnung. Einschränkungen bezüglich der Behandlungsmöglichkeiten gebe es dadurch nicht. Pharma Deutschland sieht darin jedoch eine Gefahr für die Zukunft der integrativen Medizin und appelliert an die Landesregierung, die Weiterbildung zu erhalten.

Die am Samstag getroffene Entscheidung ignoriere das weit verbreitete Bedürfnis einer großen Patientengruppe für Komplementärmedizin, erklärt Pharma Deutschland. Darüber hinaus widerspreche die Streichung dem Koalitionsvertrag der Landesregierung. Darin heißt es, dass Patient:innen im Krankheitsfall „zwischen unterschiedlichen Angeboten und Therapien“ entscheiden können sollen, erklärt der Branchenverband.

Bereits im Juli 2022 hatte die Vertreterversammlung dafür gestimmt, die Zusatzbezeichnung Homöopathie aus der Weiterbildungsordnung in Baden-Württemberg zu streichen. Die homöopathische Behandlung von Patient:innen werde dadurch weder verboten noch in einer anderen Art und Weise eingeschränkt.

Eine Weiterbildung für Homöopathie gibt es derzeit nur noch in drei Bundesländern: Sachsen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg. Auch die Bundesärztekammer (BÄK) hatte sich 2022 für die Streichung ausgesprochen.

Bedürfnisse werden ignoriert

Der Vorsitzende des Landesverbandes Baden-Württemberg von Pharma Deutschland, Dr. Traugott Ullrich (Dr. Willmar Schwabe), betont: „Die Entscheidung der Landesärztekammer ignoriert die Bedürfnisse und Wünsche vieler Patientinnen und Patienten, die von der ganzheitlichen Herangehensweise der Homöopathie profitieren. Zudem stellt die Entscheidung eine Einschränkung der Ausbildungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten für Ärztinnen und Ärzte dar, die ihr Spektrum erweitern und ihren Patientinnen und Patienten eine umfassendere Versorgung bieten möchten.“

Ullrich weist außerdem darauf hin, dass die Entscheidung dem politischen Schwerpunkt der Landesregierung, den Gesundheitsstandort zu stärken, entgegensteht. „Baden-Württemberg ist einer der stärksten Gesundheitsstandorte in Deutschland und überwiegend mittelständisch geprägt. Homöopathische und anthroposophische Arzneimittel werden überwiegend von hier ansässigen Unternehmen hergestellt und liefern damit einen wesentlichen Beitrag für die Wertschöpfung in ihren Regionen.“ Pharma Deutschland vertritt über 30 Hersteller von homöopathischen und anthroposophischen Arzneimitteln in Deutschland.

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