Homann will Kassenabschlag abschaffen

Berlin -

Der Hessische Apothekerverband (HAV) will den Kassenabschlag streichen: „Der HAV fordert die Abschaffung des Kassenrabattes in der derzeitigen Form, der keinerlei Daseinsberechtigung hat“, heißt es in einem Rundschreiben an die Verbandsmitglieder. Für die pünktliche Bezahlung der Apothekenrechnungen durch die Kassen sei ein „im normalen Geschäftsverkehr üblicher Skontobetrag“ vollkommen ausreichend.

 

Ein ähnlicher Vorschlag kam in der vergangenen Woche aus Schleswig-Holstein: Der Präsident der Apothekerkammer des Landes, Gerd Ehmen, ist der Meinung, dass Apotheker auf Arzneimittel mit Rabattvertrag keinen Kassenabschlag mehr zahlen sollten.

Der HAV ist zudem unzufrieden mit der Anpassung des Fixhonorars um 25 Cent. Der Verband fordert die ABDA daher auf, „mit aller Vehemenz und Deutlichkeit“ für eine adäquate Honorierung bei der Politik zu sorgen. „25 Cent Erhöhung nach 8 Jahren sind völlig unzureichend“, heißt es in dem Rundschreiben.

So sei beispielsweise ein Ausgleich für den finanziellen Aufwand bei der Umsetzung der Rabattverträge überfällig. „Mit diesem tragen die Apotheker einen wesentlichen Anteil dazu bei, dass die GKV allein im Jahr 2011 einen Überschuss von rund 4 Milliarden Euro erzielen konnte.“

Auch in Richtung der Regierung macht Homann Druck: Die Politik müsse wissen, dass die Wirtschaftskraft der Einzelapotheke in vielen Fällen längst nicht mehr ausreiche, um Investitionen und Neueinstellungen vorzunehmen.

Die Delegierten des HAV wollen diese Forderungen auch beim Deutschen Apothekertag in München vertreten. Einen entsprechenden Antrag hat der HAV jedoch nicht vorgelegt: Der Verband hatte lediglich gefordert, die 3-Prozent-Marge auf 6 Prozent zu erhöhen.