Anfang November zerbrach das Bündnis aus SPD, Grüne und FDP. Der Bruch der Koalition und die anstehenden Neuwahlen führten zu einem Anstieg der Parteispenden. Beim Bundestag häufen sich ab diesem Zeitpunkt die Meldungen von Parteispenden über 35.000 Euro, die ab dieser Summe laut dem Parteiengesetz mitgeteilt werden müssen.

Die höchste Summe kommt mit einer Million Euro von Thadaeus Friedemann Otto, einem Rapper aus Goslar. Er unterstützt zum wiederholten Male die Partei Volt. „Schon jetzt zeichnet sich ein Rekordjahr ab – auch wegen zwei kleinerer Parteien mit besonders hohen Spenden“, erklärt Abgeordnetenwatch.

Parteispenden von Arzneimittelherstellern

Auch aus der Pharmabranche sind Unterstützer gelistet. Dr. Theiss aus dem Saarland etwa unterstützte die FDP mit 40.000 Euro. Die SPD erhielt von dem Hersteller von Marken wie Dr. Theiss, Lacalut, Medipharma Cosmetics, Allgäuer Latschenkiefer oder Proff 60.000 Euro. „Als mittelständisches Familienunternehmen gehört es für die Dr. Theiss Naturwaren GmbH dazu, die großen Volksparteien zu unterstützen“, sagte der geschäftsführende Gesellschafter Giuseppe Nardi.

Die Spende an die SPD führte in mancher Apotheke zu Kritik. Dr. Thomas Göbel etwa monierte in einem Schreiben an den Hersteller die Unterstützung: Es handele sich immerhin um „apothekenfeindliche Politik“ und den „schlimmsten Gesundheitsminister“.

Die Deutsche Vermögensberatung unterstützte Ende November gleich mehrere Parteien: die CSU, die SPD, die Grünen und die FDP mit jeweils 100.000 Euro. Die CDU erhielt 300.000 Euro. Mitte November überwiesen die Vermögensberater schon einmal 200.000 Euro an die FDP.