Höhere Rabattquote bei Portfolio-Verträgen APOTHEKE ADHOC, 21.09.2011 14:17 Uhr
Jedes zweite auf Kassenrezept abgegebene Arzneimittel ist im ersten Halbjahr 2011 ein Rabattpräparat. Nach Angaben des Marktforschungsunternehmens Insight Health gibt es bei den einzelnen Kassen jedoch deutliche Unterschiede: Während bei der Barmer GEK und der Knappschaft der Anteil der Rabattarzneimittel an den Verordnungen über 60 Prozent liegt, sind es bei der IKK classic nur 40 Prozent.
Die Unterschiede sieht ein Sprecher von Insight Health in den unterschiedlichen Arten an Rabattverträgen: Bei der Barmer GEK und der IKK classic gebe es weitreichende Portfolio- oder Wirkstoffverträge, während beispielsweise die AOK (50 Prozent) nur einen Rabattpartner pro Wirkstoff habe. Nicht immer gebe es von diesem Hersteller all Packungsarten, so dass andere Medikamente abgegeben würden.
Auch innerhalb der Kassen variieren die Quoten: Bei der Barmer GEK liegen sie beispielsweise zwischen 54 Prozent in Hamburg und 65 Prozent in Nordrhein. Die großen regionalen Unterschiede bei zum Teil national ausgeschriebenen Rabattverträgen kann man sich bei Insight Health nicht erklären: Ein möglicher Ansatz sei das Verordnungsverhalten der Ärzte, die unterschiedlich häufig von Aut idem Gebrauch machten.
Naturgemäß wurden Rabattarzneimittel besonders bei Generika (70 Prozent) und Biosimilars (56 Prozent) abgegeben. Bei den patentgeschützten Präparaten fielen 13,5 Prozent der Verordnungen unter Rabattverträge. Insgesamt liegt der Anteil der Rabattpräparate bei 50,5 Prozent nach Absatz und 24 Prozent nach Umsatz - zum Listenpreis.