AOK-Rabattverträge

Heumann räumt ab

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Berlin -

Im Frühjahr muss wieder das Generalalphabet ausgeräumt werden. Zum 1. April treten für die Dauer von zwei Jahren neue Rabattverträge der AOK in Kraft. 104 Wirkstoffe und Kombinationen mit einem Umsatzvolumen von rund 1,7 Milliarden Euro auf Basis der Listenverkaufspreise wurden an insgesamt 45 Hersteller vergeben. Heumann hat groß abgeräumt, dafür musste Aliud mehrere Lose abgeben. Einige Wirkstoffe sind neu dabei, bei zwei Schnelldrehern haben die Apotheken künftig eine größere Auswahl.

„Die AOK-Rabattverträge bleiben Garant für einen lebendigen Wettbewerb“, kommentierte AOK-Rabattchef Dr. Christopher Hermann. 86 wurden exklusiv an einzelne Unternehmen vergeben, für 21 Fachlose, die besonders häufig verordnet werden, wurden Verträge mit bis zu drei Partnern geschlossen.

So kommt der Protonenpumpenhemmer Pantoprazol künftig nicht mehr exklusiv von Actavis, sondern von Aurobindo, Pensa und TAD. Der Cuxhavener Hersteller behält außerdem Esomeprazol, Pensa wiederum Lansoprazol.

Betamethason wiederum kommt nicht mehr nur von Dermapharm, sondern zusätzlich von Sanofi/Zentiva und Galen. Bei Venlafaxin können neben Neuraxpharm auch Heumann und TAD abgegeben werden. Tacrolimus kommt dagegen künftig nur noch von Panacea und nicht mehr von Aliud und Heumann.

Ausgeschrieben wurden erstmals auch Wirkstoffe, die ihren Patentschutz verloren haben. Aripirazol, Celexocib und Eplerenon kommen von Heumann, Sevelamer vom Originalhersteller Sanofi/Zentiva. Aliud liefert Cilostazol.

Insgesamt hat Heumann die meisten neuen Zuschläge geholt, darunter Alendronsäure, Amoxicillin Dorzolamid, Itraconazol, Leflunomid, Spironolacton/Furosemid und Terbinafin. Aristo ist neu bei Alfacatriol, Codein, Oxybutynin, Theophyllin und Thiamazol dabei.

Terrain verloren hat Aliud – die Stada-Rabattsparte hat unter anderem Azithromycin, Diltiazem, Domperidon, Dorzolamid, Glibenclamid und Tolperison verloren. Bei Temozolomid hat Sun die Stada-Tochter Cell pharm abgelöst. Neu dabei ist Aliud dagegen bei Brimonidin; bei Levothyroxin löst Aliud den bisherigen Rabattpartner Sanofi/Zentiva ab, Aristo bleibt dabei.

Auch Newcomer sind wieder zum Zug gekommen: Amitriptylin ging an Micro Labs, bei Buprenorphin zu Substitution lösten Ethypharm und GL Pharma die bisherigen Partner Actavis und Sanofi/Zentiva ab; Neuraxpharm ist weiterhin dabei. Azithromycin liefert neben 1A und Teva künftig auch HEC. Axios holt Pamidronsäure von Medac, Aurobindo Memantin von Glenmark. Medice holt sich Methylphenidat von TAD zurück, Hormosan hat Pramixpexol an die Bietergemeinschaft Glenmark/Boehringer verloren und Ropinirol als einer von drei Partnern an Heumann.

Galen löst Dr. Kade als Rabattpartner für Testosteron ab, Mibe hat Propranolol an die Teva-Gruppe verloren. Bei Montelukast sind neben Aurobindo künftig 1A und Axcount statt Actavis und Mylan dura dabei. Meda ist als Bietergemeinschaft mit Aliud und Zentiva bei Formoterol an Bord und führt den Rabattvertrag für Trospiumchlorid von Rottapharm/Madaus fort.

Insgesamt wurden 106 Fachlose vergeben; 119 waren ursprünglich Ende Juli ausgeschrieben worden. Fünf Fachlose wurden vor Ablauf der Angebotsfrist ausgegliedert; diese Verfahren für Hydromorphon, Oycodon, Morphin, Metamizol und Levetiracetam sind noch nicht abgeschlossen.

Keine Angebote beziehungsweise keine Zuschläge gab es bei Dexamethason, Fentanyl-Pflaster, Calcipotriol, Chlormadinon/Ethinylestradiol, Eprosartan, Erythromycin und Valganciclovir.

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