Apothekerschaft zu Gast bei der CDU

Hessen: Rückhalt vom Ministerpräsidenten

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Berlin -

Die CDU-Fraktionsvorsitzende Ines Claus hat die hessischen Apotheker:innen eingeladen, im Landtag mit der Fraktion über ihre Themen zu sprechen. Der Einladung folgten Ursula Funke, Präsidentin der Landesapothekerkammer (LAK), Ulrich Laut, LAK-Hauptgeschäftsführer und auch Vertreter des Hessischen Apothekerverbands (HAV), wie der HAV-Vorsitzende Holger Seyfarth. Sie nutzten eine Stunde lang ihre Chance, mit den Politiker:innen zu reden. Bei der Fraktionssitzung am Dienstag war auch Gesundheitsministerin Diana Stolz und der hessische Ministerpräsident Boris Rhein vor Ort. „Wir stehen fest an der Seite der Apotheker und werden ihre wichtige Arbeit unterstützen“, so Claus.

Die Rolle der Apotheken ist auch der CDU bewusst – genauso wie die Auswirkungen der Reform, die Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) derzeit anstrebt: „Der Apotheker vor Ort ist der letzte Schutzschild für unsere Gesundheit“, sagte Claus im Landtag.

Die CDU-Fraktion und auch die hessische Landesregierung würden an der Seite der Apothekerschaft stehen, so die Vorsitzende. Claus kritisierte in diesem Zuge die Reformpläne aus dem Bundesgesundheitsministerium (BMG), Apotheken ohne Approbierte seien indiskutabel. „Die inhabergeführte Apotheke darf nicht aufgelöst werden. Insbesondere im ländlichen Raum sind Apotheken nicht nur Gesundheitsdienstleister, sondern auch ein Stück Heimat und eine wichtige Anlaufstelle für die Menschen.“

„Nur während acht Stunden pro Woche soll es einen Apotheker als Ansprechpartner vor Ort geben, das dringend benötigte Schmerzmittel erhält der Palliativpatient dann erst nach Tagen“, verdeutlichte auch Funke die möglichen Auswirkungen. „Das beste Arzneimittel wirkt nicht, wenn es falsch oder gar nicht eingenommen wird. Das ist unsere ureigenste apothekerliche Aufgabe, hier den Patienten zur Seite zu stehen“, so Funke.

Stolz, die zuletzt bereits in einer Apotheke in Wiesbaden ihre Kritik an den Reformplänen deutlich machte, unterstrich auch bei der Sitzung die Bedeutung der Approbierten beim Erkennen und Verhindern von potenziellen Wechselwirkungen. LAK-Geschäftsführer Laut betonte, dass die Reform in ihrer aktuellen Form auch im Nacht- und Notdienst zu Qualitätseinbußen zulasten der Patient:innen führen würde.

Die wirtschaftliche Situation der Apotheken brauche dringend eine Verbesserung – nicht nur für den Erhalt der Apotheken vor Ort, sondern auch für den Erhalt des Personals, das aktuell nur unzureichend angesichts des Wettbewerbs entlohnt werden könne. Abschließend habe die CDU-Fraktion und die Landesregierung versichert, „alles zu unternehmen, um die inhabergeführte Apotheke vor Ort in die Zukunft zu führen und die Pläne aus dem BMG abzuwenden“, so der HAV. „Die CDU-Fraktion im Hessischen Landtag setzt sich dafür ein, die Apotheke als wichtigen Bestandteil der Gesundheitsversorgung zu sichern und zu fördern“, so Claus in ihrem Statement. Auch Ministerpräsident Rhein habe seine Unterstützung zugesagt.

Breit angelegte Aktionen der Hessen

In der vergangenen Woche sind die hessischen Apothekenteams bereits auf die Straße gegangen, um gegen Lauterbachs Reformpläne zu demonstrieren. Seit Montag läuft zudem eine Petition auf OpenPetition; das Motto: „Gegen das geplante Apothekenreformgesetz – keine ‚Apotheken ohne Apotheker!‘“ Würde die Bundesregierung am 17. Juli dem BMG-Entwurf zustimmen, hätte das fatale Folgen, so der HAV: „Für die Menschen in der Bundesrepublik gebe es massive Einschnitte in der sicheren und flächendeckenden Arzneimittelversorgung durch die öffentliche Apotheke vor Ort.“ Mit seinen Aktionen will der HAV den Druck auf die Bundesregierung erhöhen.

Auch Papierlisten für die Patient:innen helfen

Der HAV trommelt derzeit für breite Unterstützung, die Petition zu unterzeichnen. „Wir sind uns sicher, dass diese Unterschriftensammlung eine Wirkung auf die Bundesregierung entfalten wird und auch den Politikerinnen und Politikern in der Ampelregierung den Rücken stärkt, die sich bereits intensiv für uns einsetzen.“

Die Mithilfe und Unterstützung der Verbandsmitglieder sei dafür allerdings nötig – und auch von den Patient:innen, Familien und Freunden. Die Petition dürfe gerne auf allen Kanälen geteilt werden, teilt der Verband mit. „Für Ihre Patientinnen und Patienten können Sie direkt auf der Seite unserer Petition unter dem Button ‚Auf Papier ausdrucken‘ von OpenPetition angefertigte Unterschriftenlisten ausdrucken, diese bei sich vor Ort zum Unterschreiben auslegen und sie dann eingescannt bei OpenPetition wieder hochladen“, erklärt der HAV.

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