Praxisschließungen und Versandhandel

Hessen: Jeder 20. Apotheke droht das Aus

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Berlin -

Rund 5 Prozent der Apotheken in Hessen droht mittelfristig das wirtschaftliche Aus. Zu diesem Ergebnis kam der Hessische Apothekerverband (HAV) auf seiner gestrigen Jahreshauptversammlung in Frankfurt. Als mögliche Gründe sieht Verbandschef Holger Seyfarth die sinkende Zahl an Arztpraxen sowie den zunehmenden Internethandel.

„Die Zahl der Apotheken vor Ort ist in den letzten sechs Jahren um 100 auf 1436 im Juni diesen Jahres gesunken“, stellte Seyfarth dar. „Von diesen verbleibenden Apotheken stehen knapp 100 auf wirtschaftlich wackligen Füßen und werden langfristig kaum noch zur Sicherstellung der Versorgung in Hessen beitragen können“, erwartet der Verbandschef. Da die Apotheken vor Ort rund 80 Prozent ihres Umsatzes mit ärztlichen Verordnungen erzielen, werden laut Seyfarht insbesondere jene Regionen betroffen sein, in denen Arztpraxen schließen.

Auch wachsende Arzneimittelbestellungen im Internet minderten die wirtschaftliche Basis der örtlichen Apotheken und dürften mit der Einführung des E-Rezeptes zunehmen. „Der Gesetzgeber muss die technischen und rechtlichen Voraussetzungen dafür schaffen, dass Verordnungen nicht zur handelbaren Ware werden, sondern zu gleichen Wettbewerbsbedingungen von Apotheken und Versendern beliefert werden können“, forderte Seyfarth.

Er appellierte an die politisch Verantwortlichen, eine seit 2016 währende Hängepartie in der Gesetzgebung zu beenden sowie die technischen Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass auch mit elektronischen Rezepten die freie Apothekenwahl der Patienten faktisch erhalten bleibt.

 

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