Hessen

Grüne: Ketten und 24-Stunden-Lieferdienste APOTHEKE ADHOC, 02.08.2013 10:17 Uhr aktualisiert am 02.08.2013 11:32 Uhr

Berlin - 

Mitte Juni hatte der Grünen Spitzenkandidat Jürgen Trittin die Aufhebung des Mehrbesitzverbotes gefordert. Unterstützung erhält er von seinen Kollegen aus dem hessischen Landtag. Die gesundheitspolitische Sprecherin Kordula Schulz-Asche will bestehende Strukturen im Gesundheitswesen weiterentwickeln und hat dabei auch die Apotheken im Visier.

Nach den Aussagen Trittins hatte sich der hessische Apothekerverband (HAV) an die Grünen im Landtag gewandt und eine Stellungnahme gefordert. In einem Schreiben an die Apotheker stellt die stellvertretende Fraktionsvorsitzende ihre Pläne für den Apothekenmarkt dar.

„Der Erhalt des Fremd- und eingeschränkten Mehrbesitzverbots für Apotheken ist aus unserer Sicht für die Arzneimittelsicherheit und die flächendeckende Arzneimittelversorgung nicht zwingend erforderlich“, so Schulz-Asche. Eine eventuelle Umsetzung werde „aber mit Sicherheit nur in enger Abstimmung mit der – heterogener werdenden – Apothekerschaft angehen“.

Vor allem im ländlichen Raum müssten neue Konzepte entwickelt werden, so Schulz-Asche. Durch eine stärkere Berücksichtigung der Apotheken bei der regionalen Gesundheitsversorgung sollten die regional ansässigen Apotheken erhalten und gestärkt werden. Das sei auch im Konzeptpapier „Gesundheit im ländlichen Raum" beschrieben.

Die Grünen wollen zudem einen regionalen Rund-um-die- Uhr-Lieferdienst aufbauen. Das Angebot solle in Kooperation mit der Landesapothekerkammer entwickelt werden, heißt es in dem Konzeptpapier unter dem Punkt „Regionale Apotheken-Netzwerke unterstützen“.

Zudem spricht sich die Landtagsfraktion für eine landesweite Internet-Plattform aus. Die Plattform solle von den hessischen Apotheken betrieben werden. Kunden sollen darüber Medikamente kaufen und bei Bedarf direkt durch die Apotheke beraten werden – telefonisch oder per E-Mail. Konkreter werden die Grünen in dem Papier nicht.

Bei der Gesundheitspolitik stünden die Interessen der Patienten im Vordergrund. Allen Bürgern müsse der gleiche Zugang zu guten Gesundheitsleistungen ermöglicht werden, so Schulz-Asche. „Apotheken sind in diesem Sinne wichtige Orte der Versorgung und der Beratung von Kranken und Gesunden“, heißt es weiter.

Die Kompetenzen der Apotheker seien im Rahmen eines gesundheitlichen Versorgungssystems unverzichtbar. Aufgrund des demografischen Wandels und dem zunehmenden Bedürfnis der Bürger, mehr für die eigene Gesundheit zu tun, werden Beratungs- und Informationsleistungen der Apotheken künftig einen höheren Stellenwert erhalten als bislang.