Die AOK Hessen will die Versorgung mit onkologischen Zubereitungen ausschreiben: Im Juni will sich die Kasse auf die Suche nach Apotheken machen, im Oktober sollen die Verträge beginnen. Mit den Vereinbarungen will die AOK die Versorgung „wirtschaftlicher“ gestalten.
Das Bundesland soll in 24 Gebietslose eingeteilt werden, um die Wege bei ad-hoc-Belieferungen kurz genug zu halten. Die verantwortlichen Apotheken müssen die Zubereitungen innerhalb einer vorgegebenen Zeitspanne herstellen und an die Praxen liefern. Man lege „größten Wert“ auf die Qualität der Versorgung und „die schnelle und reibungslose Lieferfähigkeit“, heißt es bei der AOK.
Die Apotheken müssen bestimmte Qualitätskriterien erfüllen, die in der Ausschreibung vorgesehen sein sollen. Dazu gehört beispielsweise, dass die Apotheke in Hinsicht auf die Räumlichkeiten, dem QMS, dem Personal und anderem den Vorgaben der Apothekenbetriebsordnung (ApBetrO) entsprechen muss. Dafür gelten eigentlich Übergangsfristen. Außerdem dürfen nur Präparate verwendet werden, die in Deutschland zugelassen sind.
Die Verträge gelten für alle AOK-Versicherten in Hessen; derzeit werden laut AOK 2800 Patienten ambulant mit onkologischen Zubereitungen behandelt.
Derzeit gibt es nur in Berlin Exklusivverträge für Sterilrezepturen. Für elf der 14 Lose werden die individuellen Lösungen an den Werkbänken des Herstellbetriebs Zytoservice hergestellt, der über die Berlin-Apotheken und die Apotheke 26 am Kaiserdamm im Geschäft ist. In Nordrhein-Westfalen hatte die Bietergemeinschaft aus den Reihen der Zyto-Kooperation Omnicare vor einem Jahr der Barmer GEK gekündigt.
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