Hessens Kammerpräsident Dr. Christian Ude sieht das Apothekensterben in seinem Bundesland weiter fortschreiten. Im vergangenen Jahr gingen 45 Apotheken verloren. Das sei laut Ude vor allem auf die wirtschaftliche Lage und den Personalmangel zurückzuführen. Besonders im ländlichen Raum könnte die schwindende Zahl an Apotheken zu einem zunehmenden Problem werden.
Das Apothekensterben in Hessen wird nach Auffassung der Apothekerkammer weitergehen. „Also ich bin kein Prophet. Ich habe keine Ahnung, was in 20 Jahren ist“, sagte der Kammerpräsident der Deutschen Presse-Agentur. „Fakt ist, im letzten Jahr hat Hessen unter dem Strich 45 Apotheken verloren.“ Die Gründe seien die Wirtschaftlichkeit und das fehlende Personal. Insgesamt gebe es landesweit rund 1300. „Das Apothekensterben wird weitergehen, klar.“
In Städten wie Frankfurt ist das Ude zufolge kein so großes Problem, dafür aber im ländlichen Raum. „Wenn Sie da jetzt statt 20, 50 Kilometer fahren müssten, ist das ein Problem, was sagen wir mal nicht ganz unkritisch sein wird, inklusive der Notdienste. Das kommt ja auch noch dazu“, sagte der Apotheker aus Darmstadt.
Da sei man dann bei dem Thema Attraktivität. Die Notdienstfrequenz werde größer. Und da würden die Kolleg:innen, die möglicherweise eine Apotheke übernehmen wollen, sehr wohl schauen: „Wie ist denn die Notdienstfrequenz?“
Das Statistische Bundesamt hatte Mitte vergangenen Jahres mitgeteilt, dass Ende 2023 in Deutschland 4819 Menschen im Schnitt von einer Apotheke versorgt werden, in Hessen waren es rechnerisch 4756. Deutschlandweit seien es zehn Jahre zuvor noch 3909 Einwohnerinnen und Einwohner gewesen.
Im vergangenen Jahr hat sich der Schließungstrend bundesweit fortgesetzt. Mit einem Rückgang von 530 Betrieben ist die Zahl aus dem Vorjahr 2023 übertroffen worden. Deutschlandweit haben Ende 2024 nur noch 17.041 Apotheken die Bevölkerung versorgt – ein Rückgang von rund 3 Prozent. Demgegenüber standen gerade einmal 48 Neueröffnungen.