Nutzenbewertung

Hess will alle Arzneimittel prüfen

/ , Uhr

Derzeit werden die ersten neuen Medikamente auf ihren Zusatznutzen nach AMNOG geprüft. Das von der Bundesregierung angekündigte Sparziel von zwei Milliarden Euro im Jahr sei nur realistisch, wenn auch die schon länger auf dem Markt befindlichen Arzneimittel bewertet würden, sagte der Vorsitzende des der Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA), Dr. Rainer Hess. „Allein mit der Bewertung neuer Arzneimittel lässt sich das Einsparziel nicht erreichen.“

Hess wie zudem darauf hin, dass es auch im Verfahren der frühen Nutzenbewertung noch offene Fragen gebe: Noch sei umstritten, wie die Preise konkret ausgehandelt werden: „Bei den Verhandlungen über eine Rahmenvereinbarung zwischen Krankenkassen und Industrie dazu ist immer noch strittig, wie europäische Vergleichspreise einbezogen werden sollen.“ Die Industrie fürchte, deutsche Preise sänken zu stark.

Hess zeigte sich aber optimistisch: „Anfangsschwierigkeiten werden alle Betroffenen und Beteiligten gemeinsam überwinden.“ Dann werde der tatsächliche Zusatznutzen neuer Produkte früher als bisher erkennbar sein. Echte Innovationen würden den Patienten nicht vorenthalten. „Deutschland ist ein viel zu großer und bedeutender Markt, als dass die Industrie auf diesen verzichten könnte.“ Mittelfristig werde das AMNOG einen starken Anreiz setzen, Produkte mit Mehrwert marktreif zu machen.

 

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Mehr zum Thema
Deutsche Stiftung Patientenschutz fordert Nachweise
Werden Privatpatienten bei Terminvergaben bevorzugt?
Ähnliche Symptome wie Denguefieber
Oropouche-Fieber: Gefahr für Europa?
„Neues Gesetz könnte Notstand verschärfen“
Bild: Lauterbach und „das große Apothekensterben“

APOTHEKE ADHOC Debatte