Generikaabschlag

Hersteller zahlen Millionen nach

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Im Streit um den Generikaabschlag haben laut GKV-Spitzenverband vier Hersteller eingelenkt. Die Unternehmen seien bereit, die ausstehenden Summen in zweistelliger Millionenhöhe zu zahlen. Die Kassen beklagen insgesamt Ausfälle von 250 Millionen Euro, weil Hersteller ihre Arzneimittel zu unrecht als abschlagsbefreit gekennzeichnet hätten. Deshalb führt der Spitzenverband seit März eine „systematische Prüfung“ des Marktes durch.

Die Krankenkassen haben rund 150 Unternehmen unter Verdacht, falsche Angaben für ihre Produkte gemacht zu haben. Insgesamt sollen 9000 Pharmazentralnummern (PZN) überprüft werden. In den vergangenen zwei Monaten haben die Kassen nach eigenen Angaben bereits 800 PZN reklamiert.

Schon zu Beginn der Prüfung seien sechs Hersteller aufgefallen, bei denen gezielt Rückforderungen gestellt wurden, sagte eine Sprecherin des GKV-Spitzenverbandes gegenüber APOTHEKE ADHOC. Vier von ihnen zahlen jetzt für rund 30 Präparate die ausstehenden Beträge an die Apotheken. Die Kassen machen ihre Ansprüche gegenüber den Apotheken geltend.

Die Rückforderungen der Krankenkassen werden zunächst vom Deutschen Apothekerverband (DAV) noch einmal geprüft. Danach erfolgt die Abwicklung über die Rechenzentren. Ob die Unternehmen trotz der zugesicherten Zahlungen gerichtlich über die Abschlagspflicht streiten wollen, bleibt laut Spitzenverband abzuwarten.

Je nachdem, ob es sich um ein Originalpräparat oder ein Generikum handelt, gewähren die Hersteller den Kassen 6 oder 10 Prozent Rabatt, der über die Apotheken abgeführt wird. Bei Arzneimitteln, die 30 Prozent unter Festbetrag liegen, entfällt der Abschlag.

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