Arzneiverordnungsreport

Hersteller kritisieren Kassenbericht APOTHEKE ADHOC, 27.09.2012 15:46 Uhr

Berlin - 

Laut dem Arzneiverordnungs-Report (AVR) sind Generika und patentgeschützte Arzneimittel hierzulande im internationalen Vergleich immer noch zu teuer. Heute wurden die Zahlen des vergangenen Jahres vorgestellt. Zwar sind die Ausgaben erstmals zurückgegangen, die Verfasser sehen allerdings immer noch Einsparungspotenziale. Die Verbände der Hersteller kritisieren die Methodik des Reports.

 

Bork Bretthauer, Geschäftsführer des Branchenverbands Pro Generika, sieht in wesentlichen Teilen des Reports keinerlei Erkenntnisgewinn: „Im Gegenteil, er setzt offensichtlich auf Stimmungsmache und rechnet mit Phantomzahlen." Bretthauer zufolge widerspricht sich die AOK. Obwohl bereits zwei Drittel der Generikapackungen rabattiert seien, rechne der Report auf Basis von Listenpreisen, die für die tatsächlichen Arzneimittelausgaben der Krankenkassen keine Rolle spielen.

Der Verband der forschenden Pharmaunternehmen (VFA) fürchtet, dass weiter sinkende Preisen auch Auswirkungen auf die Versorgungsqualität haben werden. „Die Kosten für Arzneimittel sind gegenwärtig unter Kontrolle, das sagt der Arzneiverordnungs-Report selbst. Eine permanente Diskussion über das Drücken von Preisen droht aber irgendwann zu einer Diskussion über das Drücken der Versorgungsqualität zu werden", sagte VFA-Chefin Birgit Fischer.

Der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) kritisiert ebenfalls die Zahlen des Reports. Laut BPI wird wertet der AVR im internationalen Vergleich methodisch falsch aus: Denn der Vergleich des Reports mit Zahlen aus den Niederlanden beruhe auf Apothekenverkaufspreise. Herstellerrabatte werden so nicht mit einbezogen.