Preisstopp

Hersteller kontern Schmidt

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Die Arzneimittelhersteller haben mit Unverständnis auf den Aufruf von Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) reagiert, die Preise während der Wirtschaftskrise nicht zu erhöhen: „Faktisch bieten die Unternehmen mehr, als ein Preismoratorium leisten könnte“, sagte Geschäftsführerin Cornelia Yzer. So seien die Arzneimittelpreise seit 2007 um 2,7 Prozent gesunken. Auch für dieses Jahr erwarte die Branche sinkende Preise.

Auch beim Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller (BAH) sieht man den Effekt eines Preisstopps nicht. In Schmidts Aufruf schwinge der Vorwurf steigender Preise mit, tatsächlich seien die Arzneimittel in den vergangenen Jahren allerdings trotz steigender Inflationsrate rückläufig gewesen, sagte ein Sprecher gegenüber APOTHEKE ADHOC. Die häufig monierten steigenden Ausgaben der Kassen für Medikamente seien nicht auf steigende Preise, sondern auf den Trend zur Verordnung größerer Packungen und neuerer teurerer Arzneimittel zurückzuführen.

Auch misst der BAH Schmidts Aufruf wenig Wirkung bei: „Ein solcher Appell nützt wenig, da über die Preise im Endeffekt doch jeder Hersteller selbst entscheiden kann“, so der Sprecher. Der Wettbewerb und der politische Regulierungsrahmen setze dieser freien Preisgestaltung allerdings schon heute Grenzen.

Der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) hält die Forderung Schmidts angesichts der rückläufigen Preisentwicklung für „nicht angemessen“. Einsparungen im Bereich der Innovationen steht der Verband naturgemäß skeptisch gegenüber: „Wenn man hier die Daumenschrauben ansetzt, bringt man den Innovationsmotor ins Stottern“, sagte ein Sprecher gegenüber APOTHEKE ADHOC. Kürzungen bei neuen Arzneimitteln hält der BPI für „kurzsichtig“. Dennoch befürchten die Hersteller, dass Schmidts Appell nur die „Begleitmusik für neue Regulatorien“ ist.

Schmidt sieht bei den Preisen offenbar noch Spielraum: „Ich kann nicht akzeptieren, dass bei uns für innovative Arzneimittel viel mehr bezahlt wird als in anderen Industrieländern.“ Forschung solle sich zwar für die Firmen bezahlt machen, wofür auch gestiegene Fördersummen stünden. Bei der Umsetzung bereits beschlossener Schritte zur Ausgabendämpfung brauche es jetzt „einen Schub“. Wenn sich die Erstattungshöhe neuer Mittel künftig nicht stärker am zusätzlichen Nutzen ausrichte, drohten neue Gesetze zur Preisregulierung.

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