Pharmaindustrie

Hersteller auf Schmusekurs

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Original- und Generikahersteller, die sich zum Thema Arzneimittelausgaben in der Vergangenheit allzu gerne gegenseitig den schwarzen Peter zugeschoben haben, ziehen vorerst gemeinsame Register. Gemeinsam plädierten der Verband Forschender Arzneimittelhersteller (VFA) und Pro Generika in Berlin für die „ Abwendung von starren Reglementierungen im Gesundheitssystem“. Der VFA-Vorsitzende Dr. Wolfgang Plischke forderte „mehr Mut zur Ordnungspolitik“ und „mehr Verantwortung für die einzelnen Akteure“.

Auch wenn man weiterhin bei einzelnen Themen unterschiedliche Auffassungen haben werde, befänden sich die Verbände ab sofort in einem „ständigen Dialog“ und würden gemeinsame Interessen nach außen vertreten. Das gegenwärtige Gesundheitssystem folge keiner klaren Linie, kritisierte Plischke. Einerseits habe die Regierung durch die Rabattverträge einen Schritt in Richtung Wettbewerb gemacht, andererseits halte sie aber an Festbeträgen und Zwangsrabatten fest.

Die Politik fürchte sich offenkundig vor einem marktwirtschaftlichen Ansatz, aus Angst die Kontrolle über die Kosten im Gesundheitssystem zu verlieren, so Plischke. Konkret forderten die Verbände die „volle Anwendung des Kartell- und Wettbewerbsrechts auf Krankenkassen“. Bereits im Herbst vergangenen Jahres hatte der damalige Pro Generika-Chef Hermann Hofmann bei der Frage nach dem Kartellrecht für Kassen mangelnden politischen Gestaltungswillen kritisiert.

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