Diamorphin-Therapie

Heroin auf Rezept in Sicht

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Schwerstabhängige Drogensüchtige könnten laut einem Zeitungsbericht schon bald auf Rezept mit Heroin behandelt werden. Für den entsprechenden Gruppenantrag im Bundestag zeichne sich nach monatelangem Streit jetzt eine Mehrheit von SPD, FDP, Grünen und Linkspartei ab, berichten die „Stuttgarter Nachrichten“. Das Vier-Parteien-Bündnis hatte einen Gruppenantrag im Bundestag gestellt. Er sieht vor, dass das Heroin (Diamorphin) zum verschreibungsfähigen Medikament wird.

„Die SPD hat sich aus der Koalitionsdisziplin verabschiedet“, sagte die gesundheitspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Annette Widmann-Mauz (CDU), der Zeitung. Wenn die Koalitionsparteien unterschiedlich abstimmen, ist der Weg frei für eine parlamentarische Mehrheit der anderen vier Parteien. Die CDU/CSU-Fraktion hatte sich gegen die Freigabe eingesetzt, die Sozialdemokraten waren zumeist dafür.

Der Stoff soll nur an schwerstabhängige Süchtige verabreicht werden, die mindestens 23 Jahre alt sind, zwei erfolglose Therapien hinter sich haben und mit anderen Methoden nicht behandelbar sind. Die Kosten für die Behandlung durch die Ärzte und für das Medikament sollen von den Krankenkassen getragen werden.

Von 2001 bis 2006 war die Behandlung mit Diamorphin in mehreren Städten in Modellprojekten erprobt worden. Zahlreiche Experten lobten die Ergebnisse der Projekte und plädierten für eine Regelversorgung.

Lessen Sie dazu auch: Bätzing fordert Zulassung
www.apotheke-adhoc.de/index.php

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