Porträt

Henke wird neuer Vorsitzender dpa/APOTHEKE ADHOC, 12.11.2007 13:06 Uhr

Berlin - 

Der Aachener Internist Dr. Rudolf Henke tritt die Nachfolge von Dr. Frank Ulrich Montgomery an, der über 18 Jahre die Geschicke des Marburger Bunds gelenkt hat. Auf der Hauptversammlung wurde Henke mit 81-prozentiger Mehrheit an die Spitze der mehr als 100.000 Mitglieder zählenden Ärztegewerkschaft gewählt. Der Oberarzt ist nicht unerfahren auf diesem Gebiet: Seit 1989 hatte er die Funktion des zweiten Vorsitzenden der Organisation inne.

Der 53-jährige wurde in Birkesdorf bei Düren geboren, ist verheiratet und hat vier Kinder. Er studierte in Aachen und ist seit September 1988 Oberarzt der Klinik für Hämatologie/Onkologie am St.-Antonius- Hospital in Eschweiler. Henke ist seit 1991 auch Chef des Landesverbandes Nordrhein-Westfalen/Rheinland-Pfalz des Marburger Bunds. Nicht nur standes-, sondern auch landespolitisch setzt sich Henke ein. Seine Heimatstadt Aachen vertritt er seit 1995 als direkt gewählter Abgeordneter der CDU im Landtag von Nordrhein-Westfalen. Sein politisches Engagement verteidigt er mit Hinweis auf den Mediziner Rudolf Virchow, der als Pathologe an der Berliner Charite gleichzeitig der Berliner Stadtverordnetenversammlung, dem Preußischen Abgeordnetenhaus und dem Deutschen Reichstag angehört habe und in seinen Ämtern gerade als Arzt sehr viel für die Gesundheit seiner Mitmenschen bewegt habe.

Henke bezeichnet sich als „völlig anderen Menschen als Montgomery“, setzt aber auf „Kontinuität“ des Marburger Bunds. Seiner Meinung nach sollten alle angestellten und beamteten Ärzte in den Verband eintreten. Nur so können die Chancen komplett genutzt werden. Insbesondere aus den kirchlichen Krankenhäusern erhofft sich Henke mehr Beitrittswillige. Auch in Zukunft solle der Marburger Bund seine Doppelrolle als Europas größter Ärzteverband und Ärztegewerkschaft beibehalten. Im kommenden Jahr hat der neue Vorsitzende schwierige Verhandlungen vor sich: In den kommunalen Kliniken will er 2008 höhere Gehälter für rund 55.000 Ärzte erreichen.